Vor 100 Jahren erschien der erste Sammelband über den anthroposophischen Kulturimpuls. Wolfgang Voegele hat sich auf Spurensuche nach damaligen Zeitgenossen begeben.
Im Februar 1921 wurde Rudolf Steiner 60 Jahre alt. Aus diesem Anlass gab der protestantische Theologe Friedrich Rittelmeyer (1872–1938), der sich schon in früheren Jahren öffentlich für Steiner eingesetzt hatte, eine Festschrift heraus mit dem Titel ‹Vom Lebenswerk Rudolf Steiners. Eine Hoffnung neuer Kultur›. Als Mitwirkende an seinem Projekt gewann er Schreibende aus verschiedensten Fachgebieten und nicht nur Anthroposophen. Rasch war die erste Auflage von 4000 Exemplaren vergriffen, sogleich folgte die zweite. Begünstigt wurde der Erfolg auch dadurch, dass das Buch in einem angesehenen nichtanthroposophischen Verlag erschien und dass der Herausgeber in der deutschen Öffentlichkeit als Theologe und Prediger bekannt und geschätzt war. Im Vorwort legte der Herausgeber seine Intentionen dar: angesichts der überwiegend verächtlichen oder ignoranten öffentlichen Reaktionen auf Steiners Aktivitäten solle «eine Atmosphäre des Ernstgenommenwerdens» für dessen Werk geschaffen werden.
In Kürze wird ein umfassender Bericht zu diesem Projekt auf unseren Forum-Seiten erscheinen.
Bild: Das erste Goetheanum