Himmelfahrt zwischen Stein und Meer

Die Inspirationen der megalithischen Kultur und der Zukunftsimpuls der Anthroposophie.


Penmaenmawr an der Westküste Mittelenglands ist durch seine eindrucksvollen megalithischen Steinsetzungen geprägt. Im August 1923, in der Zeit zwischen dem Brand des ersten Goetheanumbaus und dem Entwurf zum zweiten Bau, besuchte Rudolf Steiner diesen Ort. Wer heute diese raue Landschaft besucht, wird ahnen können, dass Rudolf Steiner hier vielfältige Inspirationen aufgenommen hat. So hat er sich auch in späteren Vorträgen geäußert und betont, welche Bedeutung dieser Ort für die anthroposophische Arbeit habe.

Aus der Zusammenarbeit der Anthroposophischen Gesellschaft in Großbritannien mit der Sektion für Bildende Künste ist die spezielle Himmelfahrtstagung entstanden. Vom 18. bis 21. Mai treffen sich etwa 50 Interessierte an diesem besonderen Ort und bilden weniger eine Tagungs- als vielmehr eine Erlebnisgemeinschaft, denn nicht Vorträge, sondern gemeinsames Erkunden und Durchwandern der Landschaft zwischen Meer und Berg stehen im Zentrum der Tagung, so Christiane Haid. Dabei helfe, die Eindrücke in Skizzen festzuhalten und sich auszutauschen, um gemeinsam etwas von der vergangenen Druidenkultur zu vergegenwärtigen. Rudolf Kaesbach, der bei John Wilkes Bildhauerei studierte und fast 40 Jahre die Bildhauerausbildung am Emerson College leitete, führt durch die 4000 Jahre alten Steinsetzungen und zeigt Wege, die Innenseite dieser archaischen Landschaft, wie sie auch Rudolf Steiner schilderte, zu erleben.

Der Architekt Peter van der Ree widmet sich ebenfalls diesen ersten europäischen architektonischen Zeugen der menschlichen Kultur. Peter Selg erinnert an die gemeinsame Arbeit von Ita Wegman und Rudolf Steiner in Großbritannien. Die Himmelsfahrttagung der Sektion für Bildende Künste ‹extern› zu veranstalten, möchte Christiane Haid zur Regel machen. Jedes Jahr könne man ja einen anderen inspirierenden Ort aufsuchen. Kann Penmaenmawr die kreativen Möglichkeiten der bildenden Künstler und Künstlerinnen in ihrer Arbeit erweitern?


Foto Maeni Hirion

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