Heidekraut

Amethyst Granulat,
augennah Glocken.

Abendrötliches, ausgelegt
bis an den dunstigen
Horizont.

Vertraut
mit dieser Farbe,
lass ich mich gehen,
nimmt sie mich mit
westwärts, meerwärts,
zuäußerst, fernklar,
bist immer du,

auch wenn es ergraut,
das Heidekraut: Asche,
hineinzubetten
das Weißhaar.

Erika Burkart, aus: Die Zärtlichkeit der Schatten. Gedichte. Zürich 1991, S. 53.


Die innig leuchtende Farbe des Heidekrauts gibt dem Herbst ein letztes Kolorit, bevor es allmählich in eine farblosere Zeit geht. Der Verweis auf das verblassende Haar ist Teil von Erika Burkarts Widmung des Gedichts an ihre Mutter. Johanna Lamprecht


Zeichnung von Philipp Tok

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