Er hält vor Winzern am Goetheanum einen Vortrag über Rhythmen und Pflanzenzüchtung. Seit jetzt 41 Jahren arbeitet Hartmut Spieß am Dottenfelderhof in der Forschung und Entwicklung neuer Getreide- und Gemüsesorten.
Als es vor vielen Jahren an den Chronobiologie-Seminaren auf dem Hof um die verschiedenen Mondzyklen ging, hatten wir uns über Georg Glöckler kennengelernt. Spieß wollte damals die Ergebnisse von Maria Thun mit wissenschaftlichen Methoden bestätigen und stellte fest, dass es mit Mondstellung, Boden und Pflanzzeit kompliziert und widersprüchlich ist, dass neben Trigonstellung auch Mondphase und Mondnähe einen Einfluss auf das Pflanzenwachstum haben. Wie er es mache, dass er so jung aussehe, frage ich ihn. Das läge an seinem Beruf des Züchters. Da habe man es immer mit der Jugend zu tun, denn eine neue Getreidesorte brauche 10 bis 15 Jahre, bis sie schließlich zu den Bauern kann. Jetzt fordere der Klimawandel neue Sorten, erzählt er und seine Augen glühen. Und wo liege gerade die Herausforderung? Dass die Nachfolge gesichert ist und das Biodynamische aufgegriffen wird. Wir sind da aber auf einem guten Wege.