Leana ist Schülerin an der Waldorfschule Überlingen und Transfrau. Für ‹Erziehungskunst› hat die Achtzehnjährige einen Text über ihre Erfahrung geschrieben. Eine Zusammenfassung.
Leana ist in der 4. Klasse neu auf die Waldorfschule gekommen. Ihr Klassenlehrer hatte anfängliche Bedenken bezüglich seiner eigenen Kapazitäten, ihr gerecht zu werden. Schließlich hat er jedoch gemerkt, dass sie ein ganz normales Kind ist. Sie hat sich von ihm immer voll unterstützt und gesehen gefühlt. Auch die meisten anderen Lehrpersonen haben Leana so angenommen, wie sie ist; mit Ausnahme ihres Sportlehrers. Der habe sie als Jungen gesehen und versucht, sie im Unterricht zu drillen, so die Schülerin. Als sie sich in der 8. Klasse dazu entschieden hat, ihren ursprünglichen Namen Leander abzulegen und zu Leana zu ändern, haben ihre Klasse sowie auch die Lehrkräfte unterstützend reagiert. Alle haben sich bemüht, sie mit ihrem neuen Namen anzusprechen. Da ihr Name nicht offiziell geändert wurde, bekommt Leana zudem jeweils ein Zeugnis für beide Namen, um Urkundenfälschung zu vermeiden. Ein herausfordernder Moment war es für Leana, als sich ihre Mitschülerinnen dagegen entschieden haben, dass sie sich bei ihnen in der Sportumkleide umzieht. Als Kompromiss hat sie dafür eine Zeit lang die Behindertentoilette benutzt, sich dabei aber sehr unwohl und ausgeschlossen gefühlt. Inzwischen kann sie jedoch problemlos in die Frauenumkleide gehen. Auch schwierig war für Leana, dass sie lange auf die Männertoilette gehen musste. Weil sie sich dort völlig fehl am Platz fühlte, ist sie oftmals nur während des Unterrichts zur Toilette gegangen, in der Hoffnung, niemanden zu treffen. In diesem Punkt hätte sie sich mehr Unterstützung seitens der Schule gewünscht. Insgesamt findet Leana, dass sie Glück gehabt habe. Sie fühlt sich an der Waldorfschule Überlingen wohl und integriert, da mittlerweile alles so einfach wie möglich für sie geregelt ist. Zu verbessern sei allerdings, dass es an ihrer Schule kein verbindliches Konzept für Transmenschen gebe, schreibt sie in ihren Text. Für viele Lösungen musste sie sich persönlich einsetzen und nicht alle hätten diese Fähigkeit.
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Foto Annie Spratt von unsplash
Traurig, dass auch Waldorfschulen (und die Wochenschrift) sich „fortschrittlich Woke“ zeigen und an der Gender ideologie mitmachen.
Ja das hat mich gerade eben auch verwundert . Und es tun sich neue Fragen auf…