«To put things into words is not my matter – I am an Eurythmist», so begründet Gillian Shoemaker, warum sie eigentlich über die ägyptische Kultur keine Vorträge halten möchte.
Dabei fiele es ihr leicht, denn sie kennt die anthroposophische Literatur genauso gut wie die wissenschaftliche und ist auch mit den Grenzwissenschaften über die alten Kulturen eng vertraut. Neben ihrer Arbeit als Eurythmistin und Heileurythmistin in einer Camphillgemeinschaft in den USA organisiert sie Studienreisen nach Ägypten und Griechenland und will Interessierten die noch lebendige Spiritualität dieser alten Kulturen nahebringen. Das sei eine Sache des Verstehens und noch mehr des Erlebens, weshalb Besinnung auf einen Ort mit Rudolf Steiners eurythmischem Halleluja im Innern eines Tempels dazugehört. Studienreisen bis ins südliche Ägypten zu organisieren, bedeutet, in einer anderen Kultur zu verhandeln und – wenn etwas daneben geht – schnell neue Vereinbarungen zu treffen, bedeutet, standfest und beweglich zu sein. Gillian Shoemaker schlägt weite Bögen: Sie holt etwas vom Geheimnis der alten Kulturen in die Gegenwart und zugleich betont sie, dass die Anthroposophie lernen müsse, die Sprache der Zukunft zu sprechen.