Die Freie Eurythmiegruppe Stuttgart zeigte am 17. Februar unter Leitung von Elisabeth Brinkmann Bilder des ‹Gilgamesch-Epos›.
Das ‹Gilgamesch-Epos› erzählt in elf überlieferten Tafeln von der Freundschaft zwischen dem Stadtkönig Gilgamesch und Enkidu. Der eine ist mehr Gott als Mensch, der andere hat noch tierische Anteile in sich. Als Enkidu nach gemeinsamen Abenteuern stirbt, macht sich Gilgamesch auf den Weg, die Sterblichkeit zu verstehen. Wir sehen eine Welt, in der die Grenzen zwischen den Göttern und den Menschen durchlässig sind, Götter selbstverständlich zur menschlichen Welt gehören. Die Freie Eurythmiegruppe Stuttgart entfaltet das Bildgeschehen in ruhigen Bildern. Es geht ihr nicht um Effekte oder eine zugespitzte dramatische Darstellung etwa der Szenen von archaischer Gewalt. Zu sehen ist innerliches Bildgeschehen, freilassend. Helles Licht, Dämmerung oder Gegenlicht; auch die Rhythmen von Jürgen Olbert und die Aufteilung der Sprache zwischen Monika Boerman, Frank Buchner und John Caruana setzen Akzente. Bis ins Detail werden Wesenszüge auf feine Weise gezeigt, etwa in der entschlossenen Art, wie Dagmar von Radecki als Fährmann Urschanabi ihren Fuß aufsetzt: Darin spricht in aller Ruhe wirkender Wille.