Gegen- und Rückenwind

Die Produktion hätte auch ‹Gegenwind› heissen können, denn was die Eurythmie in Episoden erzählt, ist der Verlust von Vielem, was das Leben ausmacht. Aber vielleicht ist es das, was dann doch den Mut gibt, auf die Reise zu gehen, wenn die Dinge, die die Heimat bestimmen, entschwinden. Vier Spielebenen vor dunklem Grund sah ich eurythmisch zum ersten Mal: im Dämmerlichtder Pianist Hartwig Joerges, davor wie der Mast eines Schiffes, die überhöht zum ‹I› personifizierte Eurythmistin Martje Brandsma und Barbara Stuten als Sprecherin, dann vier Eurythmisten frei im Raum und schliesslich nah und einsam die Eurythmistin Marianne Dill. Möglich wurde solch ein Schichtenbild durch die Lichtkunst von Klaus Suppan. ‹Achterwind› erzählt und will erzählen – welch schöne Ambition! – und da ist das Verstehen und Verstehenwollen der Zuschauenden steter Gegenwind. Diese Brücke eurythmisch zu schlagen, dafür gibt dieses Bühnenprogramm neuen Rückenwind.


Foto: F. Croissant

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