Durch meine Arbeit für das World Social Initiative Forum (WSIF) habe ich inspirierende Frauen kennengelernt, die sich für die Wahrung der Menschenwürde im Dienste der Welt einsetzen.
In Uganda schränkt die Ungleichheit zwischen den Geschlechtern die Möglichkeiten von Frauen ein, sich zu bilden, unabhängig zu sein und ihre Macht zu stärken. Die Federation of Free Educational Initiatives und das Green Light Forum gehen dieses Problem durch Bildung, Mikrofinanzierung und biologische/biologisch-dynamische Landwirtschaft an. Joyce Birungi erzählt: «Wir bieten Frauen, insbesondere Müttern im Teenageralter, Schulungen in den Bereichen Führung, Landwirtschaft und Unternehmertum an. Auch Frauengesundheit und Sexualerziehung sind in unsere Programme integriert.» Annette Massmann von der GLS Future Foundation for Development fügt hinzu, dass auch Männer in das Gespräch einbezogen werden sollten: «Die Konzentration auf die Stärkung der Frauen muss die Männer einschließen. Unsere Partner in Uganda arbeiten aus einer ganzheitlichen Perspektive am Gleichgewicht der Geschlechter, indem sie junge Männer in ihrer individuellen Entwicklung unterstützen.» Auf einem anderen Feld ist durch künstliche Intelligenz menschliche Kreativität zu einer existenziellen Frage geworden. Die in New York lebende Künstlerin und Lehrerin Laura Summer betont, dass Kunst eine Tätigkeit und kein Produkt ist. «Ganz gleich, welches Medium wir verwenden, beim Schaffen treten wir über das Materielle hinaus ins Übersinnliche. Es ist eine mächtige Kraft für das Gute.» Joan Sleigh und Guada Olaizola vom WSIF liegen Empathie und Inklusion als soziale Fragen am Herzen. Joan sagt: «Je mehr wir uns in unsere persönlichen Wünsche verstricken, desto mehr verlieren wir die Bedürfnisse und Gaben der anderen und der Welt aus den Augen. WSIF schafft einen Dialog, damit echte Begegnungen entstehen.» Guada fügt hinzu: «Das hat uns auch dazu bewogen, unser Oktober-Forum in Argentinien mit dem Thema ‹Interkulturalität in der Bildung› zu gestalten.» Es braucht Visionen für den Wandel. «Wir schauen in die Welt und sehen sie so trostlos», erzählt Maaianne Knuth aus Simbabwe. Durch die Kufunda-Gemeinde ändert sie das: «Mit einer Vision, dem Glauben und der Überzeugung, dass wir riesige Veränderungen erreichen können. Die Mikroveränderungen sind die Arbeit. Wir müssen anerkennen, dass alle einen Platz haben und einen Beitrag leisten.» Auftauchen, mitmachen und zuhören – das sind die Lektionen, die ich von diesen Frauen gelernt habe. Jetzt brauchen wir mehr Geschichten wie diese, um uns zu inspirieren. Um uns Mut und Hoffnung zu geben. Um uns zu wecken, die anderen zu sehen, in der Welt zu handeln und mehr Mensch zu werden.
Bild Joyce Birungi, Foto: Annette Massmann