Am 16. Oktober informierte das ‹Faust›-Team am Goetheanum über Besetzung, Textfassung, den Sprechchor und ‹Faust›-Wochenenden zur Neuinszenierung 2020.
Das ‹Faust›-Team hat inzwischen den Auftrag, Goethes ‹Faust 1 & 2› von rund 17 auf neun Spielstunden zu konzentrieren, erfüllt. Einige der 40 beim ‹Faust›-Gespräch Anwesenden sprachen die Rollen aus den (gekürzten) Szenen ‹Oberer und unterer Peneios›. Dadurch war exemplarisch zu erleben, wie sich die Kürzung konkret auswirkt. Regisseurin Andrea Pfaehler beschrieb die Dynamik als ‹jugendlicher›.
Die Neuinszenierung wird unterschiedliche Seinsschichten verschieden darstellen. So werden Mephisto und Helena unter anderem eurythmisch (in der geistigen Welt) und schauspielerisch (in der Erlebniswelt des Faust) gezeigt, und vier Darsteller des Faust arbeiten verschiedene Aspekte seines Wesens heraus. Diese Orientierung am Wesenscharakter beeinflusste auch die Textfassung. So braucht es, wie Eduardo Torres, verantwortlich für die Eurythmie, ausführte, für die Qualität der Traumessphäre bei den beiden Peneios-Szenen etwas mehr Text als für einzelne Schauspielszenen. Das liegt auch daran, dass sich nach Andrea Pfaehler die dargestellten Wesen oft in einer monologischen Spielsituation bewegen.
Zur Neuinszenierung hat sich eine Gruppe von Sprachgestaltern und ein Sprechchor mit 36 Menschen unter Leitung von Agnes Zehnter gebildet, die beide zur Eurythmie sprechen werden. Elmar Lampson wird die Euphorion-Szene als Singspiel komponieren und realisiert damit einen Wunsch von Goethe sowie eine weitere Seinsschicht im ‹Faust› mit Mitteln der Musik.
Nächstes ‹Faust›-Gespräch 19. Februar 2020, 18 Uhr, Goetheanum (Kostüme, Bühnenbild, Licht)
Aus: ‹Anthroposophie weltweit› Nr. 11/2019, Foto: W. Held
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