Am 2. und 3. November werden vom Puppentheater Felicia alle sechs von Heidi de Cler mit Transparentbildern gestalteten Märcheninszenierungen gezeigt.
Heidi de Cler (1926–2008) befasste sich mit den Angaben Rudolf Steiners zum anthroposophischen Kunstimpuls allgemein und zur Kostümkunde. Die gelernte Schneiderin war 18 Jahre für die Schauspielgarderobe der Goetheanum-Bühne zuständig; außerdem war sie Handarbeitslehrerin an der Rudolf-Steiner-Schule in Pratteln und an einer sozialtherapeutischen Einrichtung in Renan. Für ihre kleine (private) Bühne, die sie mit ihrer Schwester Gabriela betrieb, entstanden rund 80 Transparentbilder für sechs Märcheninszenierungen. Diese werden anlässlich ihres zehnten Todestages vom Puppentheater Felicia Anfang November gezeigt.
Was ist das Besondere an diesen Bildern? Ensemble-Mitglied Mathias Ganz: «Grundsätzlich sind diese Bilder sehr farbenprächtig und voller Poesie.» Und was zeichnet die Transparentbilder gegenüber dem Figurenspiel aus? «Bei Figuren sind wir im dramatischen Bereich, sie sind plastisch; die Transparentbilder führen ganz ins Bildhafte hinein, sie sind ‹flach›. Aber durch Licht- und Farbenwirkung taucht man in eine andere Dimension, die Farbenwelt, ein – die Bewegungen entstehen aus der Farbe. Interessanterweise braucht es bei Marionetten und Handpuppen eine größere Nähe zwischen Bühne und Zuschauenden; die Transparentbilder wirken auch auf größere Distanz.»
Die Transparentbilder bestehen aus mehreren aufeinandergeklebten Schichten farbigen Seidenpapiers. Der Zustand der Bilder ist selbst rund dreißig Jahre nach ihrer Erstellung sehr gut.
Heidi de Cler hat außerdem die Figuren für die Märchenspiele ‹Hänsel und Gretel›, ‹Frau Holle› und ‹Die Goldene Gans› gefertigt.
2. November, 20 Uhr: Zur Biografie von Heidi de Cler und zur Aufführung von ‹Die Himmelsfurt› nach Emma Krell-Werth;
3. November, 11 Uhr: ‹Die sieben Raben›/‹Sterntaler›, 15 Uhr: ‹Aschenputtel›, 17 Uhr: ‹Das Waldhaus›, 20 Uhr: ‹Das Lichtschwert› nach Erika Dühnfort
Foto: Puppentheater FeliciaInszenierung ‹Aschenputtel› Heidi de Cler