Die Idee fand Gerald Häfner, als 2019 in Schloss Hamborn 1600 Gäste zu einem Waldorf-Sommerfestival zusammenkamen und er sich an die ‹Familienkultur›-Tagungen der Sektion für Sozialwissenschaften unter Manfred Schmidt-Brabant in den 90er-Jahren erinnerte.
150 Kinder und Erwachsene kamen nun Anfang August zum ersten Familienfestival am Goetheanum zusammen. Von Seifenkistenbau über Geschichtenerzählen bis zu ‹Philosophie am Frühstückstisch› reichten die Arbeitsgruppen. Wenn die Kleinen mit Basteln und Schnitzeljagd beschäftigt waren, gab es Vorträge für die Großen. Ergebnis: Familie gibt es heute in tausend Farben. Was gleich bleibt: Es ist ein Ort des Glücks und der Entwicklung. Die jungen Familien ermutigten dazu, das anthroposophische Eltern- und Familienbild neu zu denken und zu vertreten. Linda Thomas’ Geschichten und Weisheiten über das Putzen zu Hause waren eine Sternstunde: Da war der Vater, der sich über die chaotischen Tuben im Kühlschrank ärgert. In seiner Kindheit hatte die Mutter sie aufgeräumt, jetzt übertrug er den Job stillschweigend auf seine Frau. «Mach es bitte selbst, mit den Kindern zusammen!», sagte Linda zu ihm. Wie aus einer kleinen oft eine große Familie wird, so wird aus diesem kleinen Festival auch ein großes. Das engagierte Team lässt das erwarten.