Extrembedingungen für die Schule

In dem Township Khayelitsha versuchten die Lehrkräfte der School for Creative Education trotz kompletter Ausgangssperren und mangelnder digitaler Ausstattung den Kontakt zu den Schulkindern aufrechtzuerhalten.


Gerade in den strengen Lochdownzeiten war der Kontakt mit der Schule eine wichtige Unterstützung zu Hause, schildert Helen Stotko, Geschäftsführerin der Schule. Im Kontakt war es möglich, festzustellen, ob die Kinder gut versorgt und sicher waren. Doch wie an vielen anderen Orten auch, mussten die Betreuenden immer wieder Depressionen und Angstzustände erkennen und die Armut der betroffenen Familien nahm teilweise so stark zu, dass die Schule auch die Lebensmittelversorgung sicherstellen musste. Die Erwachsenen in den Townships leben von kleinen eigenen Geschäften, wie dem Verkauf von Obst und Gemüse, oder arbeiten in der Gastwirtschaft oder im Tourismus. Die Schulkinder leben oft in Großfamilien auf engem Raum und viele hatten bereits die Erfahrung gemacht, dass ein Familienmitglied an den Folgen von Covid-19 verstorben ist. Die Sorge, die Krankheit nach Hause zu älteren Familienmitgliedern zu tragen, bleibt nach Beginn eines limitierten Präsenzunterrichts weiter bestehen. In dem Modell darf nur ein Drittel der Kinder gleichzeitig auf dem Gelände sein. Sie werden darum an verschiedenen Tagen unterrichtet, während die anderen Arbeitspakete für zu Hause erhalten. Ein weiteres großes Thema im letzten Jahr war der Zugang zu Telefonen oder Internet – Letzteres war auch für die Lehrerinnen und Lehrer nicht selbstverständlich. Dadurch war ein Onlineunterricht fast unmöglich. Auch musste die Schule oft die Aufklärung über Hygienemaßnahmen und die Versorgung mit Masken und Desinfektionsmitteln leisten. «Covid-19 brachte in Südafrika die extreme Ungleichheit zwischen Arm und Reich einmal mehr an die Oberfläche», so Stotko.


Bildquelle: Waldorf Weltweit

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