Damit dieser Text kreativ wird, muss ich ihn ins Unbekannte werfen. Ich weiß also nicht, wohin ich schreibe. Ich weiß nicht, was der nächste Satz, der nächste Gedanke sein wird. Ich gehe freiwillig in die Dunkelheit. Ich wage mich in ein fremdes Land, in eine Welt, deren Grenzen mir unbekannt sind. Dort, wo Formen vergehen und nur noch meine Wachheit wie ein einsames Licht übrig bleibt.
Ich beginne zu sehen. Dieses unbekannte Land ist dunkel wie eine Pupille, unergründlich wie ein Blick. Wie der Blick hat es die Tiefe der Nacht. Ursprüngliches schwarzes Loch. Werde ich auf Wohlwollen oder Bedrohung stoßen? Ich muss noch vordringen, diese Gefahr eingehen, mich verwundbar machen. Tausend noch ferne Sterne beginnen zu leuchten, aber ich kann sie nicht lesen.
Dieser Blick – ist es dein Blick, der diese Zeilen liest? Jetzt ahne ich eine Präsenz – einen Herzschlag. Ich zittere ein wenig. Diese Begegnung ist neu, wie jede Begegnung. Der Ausgang – noch unbekannt. Findet nicht jede Begegnung in der Nacht statt? Mitten im Geheimnis, das die Welt umhüllt? Darin empfängst du mich, darin empfange ich dich. Der konstellierte Himmel beginnt sich zu erklären. Jede Begegnung ist Sternenaufenthalt, Empfängnis, Neuschöpfung. Mir scheint, hier haben wir zusammen geschrieben.