Evolution neu denken

Erkenntnisse aus der molekularen Entwicklungsbiologie und der Epigenetik führen von einem restriktiven Gendeterminismus hin zum Systemdenken. Eine Erweiterung der Standardlehre der Evolution scheint notwendig. So war der Vortrag von Paul Layer, Entwicklungsbiologe und emeritierter Professor der TU Darmstadt, untertitelt. Ihn habe der Satz «Wir müssen Evolution radikal neu denken» in einem Artikel gefangen genommen, eröffnet er seine Darstellung. Noch bestimme der Neodarwinismus die Lehre, aber es tue sich Neues, sodass er und viele andere aus der Entwicklungsbiologie Zweifel bekommen. Er beschreibt das überraschende Experiment von Hans Driesch vor über 100 Jahren: Driesch trennt vierzellige Seesternlarven in die einzelnen Zellen, und aus diesen werden wieder ganze Organismen, was Driesch zur Idee einer Vitalkraft führt. Mit der Entdeckung der Doppelhelix von Crick und Watson entsteht in den 50er-Jahren das Dogma, dass ein Gen, eine Information und daraus ein Protein bilde. Dann geht Layer zu eigenen Experimenten mit Retinazellen von Hühnerembryonen weiter und lädt ein, Evolution neu zu denken.


Aus Goetheanum.tv ‹Wege hin zu einer neuen Evolutionslehre›, Vortrag von Paul Layer, gehalten am 7. März 2024 im Forschungsinstitut am Goetheanum.

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