Für diese Jubiläumsausgabe arbeiten wir mit einer neuen experimentellen Schrift. Damit wollen wir an die originären anthroposophischen Schriftgestaltungen aus den 1920er-Jahren anknüpfen.
Die Schrift ‹Philia› ist das Resultat einer ausgiebigen Formen-Untersuchung. Wie lassen sich anthroposophische Gestaltungsansätze auf typografische Formen übertragen? Kann eine Schrift der Wesenhaftigkeit gesprochener Sprache entsprechen?
Aus dem Grundgedanken der Zuneigung ist die organische Groteskschrift ‹Philia› (griechisch = Zuneigung) entstanden. Sie funktioniert nicht wie herkömmliche Schriften mit rein additiven Buchstaben, sondern mit reaktiven Zeichen, die sich jeweils an die Form des vorangehenden Buchstabens angleichen können. Jede Glyphe existiert in mehreren Varianten, die je nach Stellung im Wort ausgewählt werden. Die Zeichen scheinen sich aneinander anzulehnen und ergeben so ein fließendes Schriftbild.
Das Schriftkonzept wurde 2017 von Severin Geißler im Rahmen seines Vordiploms an der Staatlichen Hochschule Karlsruhe entwickelt.
Bild: Eine Variation des großen G der Schrift ‹Philia› von Severin Geißler.
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