Mysteriendramen-Festival. In Italien ist es die Gruppo drammi mistero di Roma, in Wien der Mysteriendramenkreis, in Israel das Hamila Theater Harduf, in Japan die Mysteriendrama-Initiative, in Großbritannien heißt es Stroud Mystery Drama Group: Überall sind Menschen mit den Mysteriendramen Rudolf Steiners verbunden. Jetzt kommen sie und viele andere Gruppen zur Tagung ‹Mysteriendramen Rudolf Steiners weltweit› erstmals am Goetheanum zusammen und zeigen ihre Arbeit, ihr Spiel und ihre Inszenierungen. Ein Gespräch mit Gioia Falk und Bodo von Plato.
Louis Defèche: Wie kam es zur Idee, ein Mysteriendramen-Festival zu veranstalten?
Gioia Falk Auf das Thema eines Festivals sind wir eigentlich schon 2006 gekommen, als wir mit der neuen Inszenierung der Dramen begonnen haben. Denn damals haben wir uns gefragt, was es bedeutet, die Mysteriendramen heute zu spielen. Und diese Frage hat sich jede der Gruppen, die wir eingeladen haben, gestellt und jede hat sie auf ihre besondere Weise beantwortet.
Meist interessieren sich Menschen für die Mysteriendramen, die das Werk Steiners kennen. Warum also nicht einfach lesen?
Bodo v. Plato Die Mysteriendramen haben eine hohe intuitive Kraft, und sie erlauben einen unvorhersehbaren Inspirationsraum. Menschen, die die Dramen lesen, merken bald, dass sie den Intuitionen näherkommen und in den Inspirationsraum eintreten können, wenn sie die Spiele sehen oder selbst spielen. Dieses Erlebnis steigert sich vermutlich noch einmal, wenn nun Gruppen aus so verschiedenen Kulturkreisen ihren Zugang zu den Mysteriendramen zeigen. Wir werden Profischauspieler und Laienschauspieler haben, Berufseurythmisten und Eurythmiestudierende; unter den Zuschauern – hoffentlich – profunde Kenner, völlige Neulinge, Menschen aller Generationen, Berufe und Kontinente. Das wird sich alles mischen. Ein Format im Sinne eines Gesamtkunstwerks der Begegnung. Als wir 2006 mit der Neuinszenierung der Mysteriendramen begannen, war es eine der ersten Ideen, und es hat sich dann auch auf Reisen weiterentwickelt: ‹Hautnah› hieß das Format, wo kleine Gruppen unseres Ensembles unterwegs waren, um Räume der Beteiligung für andere zu öffnen. Ich halte das Mysteriendramen-Festspiel im Sommer für einen nächsten Schritt, weil es jetzt kosmopolitisch wird, indem verschiedene Kultur- und Sprachräume zusammenkommen.
Falk Marie Steiner spricht von dem Dreischritt ‹verstehen – erleben – sein›. So zeigen sich auch Rudolf Steiners Tätigkeit und die Entwicklung der ganzen Anthroposophie. Erst waren es die Vorträge und Ideengebäude, dann kam im zweiten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts mit Mysteriendramen, Goetheanumbau und Eurythmie die Kunst hinzu und schließlich in den letzten Jahren die Verwirklichung von Kunst und Wissenschaft in Schule, Hof und Klinik. Beim Studium eines Vortrags von Rudolf Steiner bin ich in einer Verstehenskultur. Ich schaffe es, etwas in meinem Gedankengebäude zu halten. Und Rudolf Steiner macht es möglich, dass dieses Gedankengebäude nicht abstrakt bleibt, sondern zu Empfindung wird. Die Mysteriendramen auf der Bühne zu erfahren, bedeutet entsprechend, vom Verstehen zum Erlebnis zu kommen und schließlich zu dem dritten Schritt des Seins.
Wenn man spielt, dann ‹ist› man?
Falk Ja, und dabei geschieht der Übergang vom Verstehen zum Erleben. Gelingt es mir außerdem, teilzunehmen, an dem Prozess zu partizipieren, ihn selbst mit hervorzubringen, dann komme ich in das Sein. Der Weg vom Verstehen zum Erleben und Sein ist dabei zugleich ein Weg vom Allgemeinen zum Individuellen, und so sind die Dramen. Es geht um die großen Fragen des Menschseins, aber im Okular einzelner Persönlichkeiten, in die ich mich hineinversetzen kann. Ich kann mal in diese Einseitigkeit eintauchen, dann in jene. Das heißt, ich kann mein Seinsgefühl erfüllen, bin aber in diesem dialogischen Rhythmus, von der einen Person zur anderen. So wird im Drama die Wahrheit erfahrbar. Wie er das geschafft hat, verschiedene ‹Sein› aus dem Spirituellen heraus und doch konkret in ein Lebensgefühl zu gießen! Es geht dabei sowohl um Inspiration für die konkrete Alltagsbewältigung als auch um Inspiration für die großen Linien der eigenen Biografie. Die Einheit dieser zwei Seiten macht die Mysteriendramen aus.
Was sagt es uns über Anthroposophie, dass im Zentrum des Goetheanum eine Bühne steht, ja dass das Goetheanum da ist, ‹weil› es diese Dramen gab, und dass die Menschen, die Anthroposophie vertiefen, Theater spielen?
v. Plato Es zeigt vielleicht, dass die Geisteswissenschaft diesen lebendigen Charakter selbst in sich birgt. Es ist eine Wissenschaft, die nicht nur versteht, sondern fähig ist, zu erleben und zu sein; Anthroposophie ist nicht nur beschreibend, sie ist verwandelnd und real. Das dreifache Gesicht des Theatralischen, wie Gioia Falk es skizziert hat, ist in diesem Sinne anthroposophische Geisteswissenschaft – und nicht etwa ihre Illustration. Natürlich ist und bleibt es meine Sehnsucht, zu verstehen, und so viel hängt davon ab, ob und wie weit es mir gelingt, erleben und wirklich fühlen zu können, was ich verstehe, und schließlich es zu werden, zu sein – und umgekehrt. Hier haben wir es mit der klassischen Dreiheit der Mysterien zu tun, in denen Wissenschaft, Kunst und Lebenspraxis oder Religion eins werden. Natürlich kann man die Dramen ‹nur› lesen, aber dafür waren sie nicht gedacht. Sie waren für alle drei Ebenen gemeint. So haben wir einige Jahre vor 2006 auch angefangen. Gioia Falk war damals schon längst mit Eurythmie und vielen Versuchen zu den Dramen beschäftigt, und auch ich war schon eine ganze Zeit lang mit den Dramen verbunden. Zuerst aber lasen wir gemeinsam und versuchten zu verstehen, dann lernte ich durch ihre eurythmischen Augen neu zu erleben, schließlich wurde es reif, die Dramen am Goetheanum zu inszenieren, also mit einem ganzen Ensemble, das sich ja nur jeweils für die Dramen mit einer erstaunlichen Solidität über mehr als zehn Jahre gebildet hat. Die Mysteriendramen kommen nicht zur Anthroposophie hinzu, sondern sie sind Anthroposophie.
Falk Ich bin mit der Inszenierung der Mysteriendramen viel unterwegs. Anders als früher wird man heute schneller angesprochen und gefragt. Ich komme deshalb häufig ins Gespräch mit Menschen, die die Dramen noch nie gesehen haben. Dabei erstaunt mich immer wieder, was einzelne Besucher in ihren Rückfragen herausgreifen. So meint eine Jurastudentin, sie hätte so was noch nie gesehen, diese rote und diese gelbe Gestalt, die kenne sie nicht aus der Literatur. Sie wollte es aber verfolgen in ihrem Berufsfeld, weil dort auch ständig kommentiert und interpretiert werde. Ohne Studium oder Einführungskurs hat sie sich in die Aufführung gesetzt und erfahren, dass es diese beiden Richtungen gibt. Sie wollte dann wissen, mit wem man das weiter besprechen kann. Im Seinsgefühl inspiriert, entstehen Fragen. Das ist ein besonders freier Zugang zur Anthroposophie.
v. Plato Ja, da ist die Reihe umgekehrt: Ich bin eingetaucht, habe es erlebt und nun will ich verstehen.
‹Faust› ist die Erzählung des strebenden Menschen mit all seinem «dunklen Drange» – und was ist die Erzählung der Mysteriendramen?
v. Plato Eine neue Form von Gastfreundschaft scheint mir hier das Grundmotiv zu sein – Gastfreundschaft zwischen Menschen untereinander, zwischen Menschen mit den sie umgebenden, geistigen Wesen, die langsam in die Wahrnehmbarkeit rücken, und Gastfreundschaft mit dem Unvorhersehbaren, das in den wacher werdenden Bewusstseinsmöglichkeiten liegt, die wir durchleben. Damit meine ich eigentlich Anthroposophie. Sie, die Anthroposophie selbst, ist die neue Erzählung der Mysteriendramen. Sie führt zu neuem Schicksal, zu Konflikten, Grenzerlebnissen und neuen Horizonten. Es geht dabei nicht allein um mich, es geht immer auch um andere. Beim ‹Faust› ist ganz klar: Es geht um diesen einsamen Weg des Faust in der Begegnung mit dem Bösen. Aber in den Mysteriendramen gibt es nicht einen Hauptprotagonisten, es gibt immer Kontexte von Menschen.
Falk Es geht für mich um die individuelle Schulung und um das Wunder, das sie in sich trägt. Es ist ein Wunder, weil jeder alleine geht und sich doch fortwährend Gemeinschaft bildet. Was einer entdeckt, das inspiriert den anderen. Ich mache die Schulung nicht allein durch, sondern sobald ich mich verändere, wird mein ganzer Umkreis durchsichtig und auch gefährlich, denn ich wirke in den Umkreis und er in mich. Da öffnet sich etwas, und das sind eigentlich alles Wunder.
Wenn ich die Dramen gesehen habe, ist das, was in der gelesenen Anthroposophie als eine Art Wahrheit erscheint, plötzlich zerstückelt in viele Wahrheiten. Dann merke ich, dass ich Muster habe in mir, was eine anthroposophische Schulung sein sollte, und dann bricht das weg, wenn ich die Dramen anschaue, weil jede Figur einen völlig anderen Weg macht. Was habt ihr dazu zu sagen?
Falk In den Mysteriendramen gibt es ja keine Hauptperson, keinen zentralen Protagonisten wie bei ‹Faust› oder ‹Hamlet›. Es ist an einem selbst, sich mit Maria oder Johannes oder einer anderen Figur zu identifizieren. Wer sich nun länger mit den Dramen beschäftigt, wird bemerken, dass das dann wechselt. Fühlt man sich einige Zeit von der Gestalt des Dr. Strader angezogen, so kann es später Capesius sein. Da entdecken wir eine andere Person. Das spielt sich aber alles in einer Seele ab. Also wir haben verschiedene Wege, aber in der Biografie kannst du auch durch verschiedene Protagonisten deine Biografie wiederfinden. Diese Verknüpfung macht es überschaubar-unüberschaubar. Ich habe nicht ein Muster, das ich abarbeite, sondern ich kann mich darin unglaublich bewegen. Die Mysteriendramen sind keine Linie, sondern ein Feld. Alle Figuren können auch in mir leben und trotzdem kann ich den Fokus bilden.
v. Plato Und sie gehen alle einen Weg. Diese einzelnen Wege sind aufeinander bezogen, und wie du dich entwickelst, ist – je nach Schicksalszusammenhang – ausschlaggebend für meine Entwicklung. Jeder Schritt, den die mit mir Verbundenen machen oder unterlassen, hat Konsequenzen für mein Sein, mein Erleben und für meine Entwicklung. Das Spiel, die Tragik oder Dramatik des Bezugs lebt in den Mysteriendramen und ruft: Oh Mensch, erkenne deine Bezüge!
Rudolf Steiner hat neue Perspektiven für die Bühnenliteratur entwickelt, und doch sind vielleicht bis auf Albert Steffen kaum Autoren in seine Fußstapfen getreten – oder?
v. Plato Ja, die Landschaft scheint nicht so reich. Aber die Mysterienfragen interessieren die Menschen doch sehr, auch wenn sie nicht unbedingt in anthroposophischen Kreisen auftauchen. Jon Fosse beispielsweise wird heute auf vielen europäischen Bühnen gespielt, gesehen, besprochen. Seine Hauptthemen sind das Vorgeburtliche, das Nachtodliche, wie sie ins Leben hereinspielen, die Liebe und der Tod und die Beziehungen der Menschen in dem Moment, wo die übersinnliche Welt anfängt, wahrnehmbar zu werden. Ich glaube, es ist eine etwas verengte Sicht, zu sagen, die Leute schreiben keine ‹weiteren› Mysteriendramen. Im anthroposophischen Milieu reicht die Kraft vielleicht gelegentlich nicht aus, anderes Kulturerschaffen zu sehen. Vielleicht, weil die eigenen Kulturleistungen der Anthroposophie schon so anspruchsvoll, komplex und nicht leicht zu durchschauen sind, dass es mehr als genug ist. Ich werfe keinen Stein auf andere, spreche eher aus eigener Erfahrung. Aber das Goetheanum darf sich damit nicht begnügen. Die Goetheanum-Bühne wird zu einer lebendigen Bühne, wenn wir die anthroposophisch geprägte Intuition und Inspiration praktizieren und uns daraus fähig machen, andere Menschen und anderes Kunst- oder Kulturschaffen zu erkennen, um uns vielleicht mit ihnen zu verbinden. Die Zeit scheint reif dafür. Denn sie ist ja tatsächlich michaelisch. Deshalb finde ich es so wertvoll, wenn wir jetzt im Sommer einen ersten Schritt machen, indem wir alle einladen, die mit den Dramen arbeiten. Damit rückt die nächste Öffnung vielleicht schon näher, denn die Horizonte werden wachsen.
Falk Um für diesen Prozess bereit zu sein, ist es sehr schön, dass wir uns erst mal begegnen. Die Toleranz, die in den Dramen durchkommt, jenseits der Denkschemata unter den Protagonisten, das versuchen wir jetzt unter uns zu entdecken. Übrigens kennen wir gegenwärtig drei Autoren, die selbst ein fünftes Mysteriendrama geschrieben haben. Da ist noch viel Unsicherheit, ob sie jeweils ihre Arbeiten veröffentlichen wollen. Von unserer Seite besteht auf jeden Fall Interesse.
v. Plato Zu diesem Sommer-Festival um die Mysteriendramen gehört, dass wir die klassischen Grenzen zwischen Zuschauern, Spielern, Vortragenden auflösen und sagen: Wir arbeiten diese fünf Tage zusammen an diesem unglaublichen Stoff der Mysteriendramen.
Gibt es auf der künstlerischen Ebene nicht auch noch ein Eis zu brechen?
Falk Wir entscheiden oft zwischen traditionell und zeitgemäß. Aber es ist noch ein weiterer Schritt möglich, jenseits dieser Zuschreibungen. Diese Schritte verlangen allerdings Mut, denn es geht durch einen Nullpunkt.
Deshalb ist es auch schwierig, zu fragen, ob es anthroposophisch ist oder nicht?
Falk Dieses Kriterium, anthroposophisch oder nicht, ist allein aus dem Kunstwerk selbst zu erklären und nicht von außen.
v. Plato Ja, und diese unvorhersehbare Begegnung – denn etwas, das sich allein aus sich selbst erklärt und nicht von außen, ist immer eine unvorhersehbare Begegnung – braucht vielleicht eine entschiedene Orientierung an dem Werdenden, ohne etwa das Gewordene zu missachten. Das ist eine neue Stimmung, aus der viel und auch dieses Fest im Sommer am Goetheanum hervorgehen kann.
Maria
Im ersten Entwurf der Dramen heiße ich ‹Lilie›. Dieser Name stammt von Goethe. Als Antwort auf eine Reihe Briefen von Friedrich Schiller über die Schönheit und das soziale Leben schreibt er ein Märchen. In dessen Bilderfluten lebe ich als unnahbare Prinzessin in einem abgeschiedenen Reich jenseits des Flusses und hoffe Tag für Tag, Jahr um Jahr auf die Erfüllung der Prophezeiung: Eine große Brücke wird mein Reich mit dem anderen verbinden. – Schiller nennt mein Exil das Reich der Freiheit. Es ist jene lebensferne, idealische Freiheit, die tödlich wirkt. Schiller begegnet ihr in der Französischen Revolution, wo sie ihm als Guillotine entgegentritt. Auch Goethe gibt mir die Eigenschaft, dass meine Berührung tötet, doch Erdentotes kann durch mich geistlebendig werden. – Steiner lässt mich als Maria tödlich auf das Innenleben meiner Lieben wirken. Ich bin der Avatar eines Engels, der neue Geistesaugen in Menschenseelen schaffen will. So muss er durch mich töten, was nur dem irdischen Leben gilt. Philipp Tok
Johannes
Johannes ist nicht mehr. Die direkte Berührung des Geistes vernichtet sein Selbst. Kalt, wie auf einen Fremden blickend, registriert er seinen toten Zustand. Durch seine Freundin Maria wirkt ein Geist, der ihm das Bild seiner Zukunft zerschlägt. Sie erlebt seine Verödung, empfindet seinen Schmerz mehr, als er ihn selbst fühlt. – Johannes wird wieder. Nach dem Verlust seines Selbst wird seine Seele selbst zur Welt. Denn wir sehen ihn kaum. Er erscheint nicht; alles aber, was erscheint, erscheint durch ihn. – Johannes gibt es; durch die anderen in ihm. – Johannes wird sein. Was ihn vernichtet hatte, gibt ihm jetzt wieder Leben. Zum Geiste treibt ihn die Kraft seiner leidenschaftlichen Liebe – doch sie ist es auch, die ihn immer wieder davon abzieht. Alles liebt er – erst spät merkt er: sich selbst am meisten. Nur Marias kühles Licht und ihre treue Milde retten ihn vor sich selbst. Indem er sich in sich selber spaltet, kann Johannes sein – durch Maria in ihm. Johann Sommer
Strader
Am Anfang ist Strader am Ende. In seinem Leben reiht sich Ohnmacht an Ohnmacht. Die lange Gesundung hat er «freudelos verlebt». Selbst seine Erkenntnis von Reinkarnation und Karma sieht er als Belastung, die ihm die letzten Kräfte raubt. Nirgends steht geschrieben, dass Erkenntnis glücklich macht. Er will keine billige Hoffnung. Für ihn gilt: «Ich bin fremd geblieben. Allem.» – In tiefster Ausweglosigkeit begründet er ein Schraubenwalzwerk. Schrauben stellen im Unterschied zu Nägeln Zusammenhänge her, die korrigierbar und wieder lösbar sind. – Seine Beziehung zu Theodora inspiriert ihn zu einem Mechanismus, der Kraftzusammenhänge herstellt, die Freiheit rein technisch möglich machen. – Freiheitskraft entsteht aus einer mechanischen Kraft, die wiederum aus geistiger Kraft und aus der Kraft zwischenmenschlicher Beziehungen stammt. Diese Kraft, die in allem wirkt, ist eine neue Gefühlskraft. Gefühle, die man nicht in der Gegenwart, sondern erst in der Zukunft erlebt; die dann nicht als Wärme geschehen, sondern sich als «Lichterstrahlen» selbst erfühlen. Wolf-Ulrich Klünker
Zu den Bildern: Kostümskizzen von Katharina Lehmann im Auftrag von Wilfried Hammacher. Veröffentlicht in: ‹Die Uraufführung der Mysteriendramen von und durch Rudolf Steiner›, Verlag am Goetheanum, 2010.