Zweites Treffen zur neuen ‹Faust›-Inszenierung und zweimal ist vom Leben die Rede: Eduardo Torres (Eurythmie) beschreibt die Schwierigkeit, den ‹Faust›-Text für eine eintägige Aufführung zu kürzen.
Als die ‹Faust›-Gruppe meinte, eine solche Spielfassung gewonnen zu haben, meldete sich manche zur Seite gerückte Stelle umso deutlicher. «Was wir gefunden hatten, geriet ins Schwanken!», so Torres. Gerade an diesem Moment habe er die Lebendigkeit des ‹Faust›-Textes erlebt. Das erinnert an Goethes Ausspruch über den ‹Faust› zu Eckermann: «Da […] ich seit fünfzig Jahren darüber nachdenke, so hat sich das innere Material so sehr gehäuft, dass jetzt das Ausscheiden und Ablehnen die schwere Operation ist.» Noch mal kommt Leben ins Bild, als eine Zuhörerin sich erkundigt, ob man aus dem Probenprozess nächstes Frühjahr etwas sehen könne, um Vertrauen in die Inszenierung gewinnen zu können. Andrea Pfaehler versteht den Wunsch und zögert dennoch. «Das ist wie eine Ultraschalluntersuchung», ist ihr deutliches Bild. Felix Lindenmaier, verantwortlich für Musik in der Sektion für Redende und Musizierende Künste, stimmt ihr zu: «Das Basler Synfonieorchester probt auch öffentlich, weil sich der Klangkörper seit Jahrzehnten kennt. Das ‹Faust›-Ensemble ist eine neue Gruppe und das braucht Schutz.»