An der Versammlung der Mitarbeitenden berichtete Matthias Rang (Sektion für Naturwissenschaft) von der Tagung zum Transhumanismus im März.
Es war die dritte Tagung zur Technisierung von uns Menschen, wobei sich die Vortragenden in Kolloquien zu diesem Thema regelmäßig austauschen, sodass die Tagung Frucht eines interdisziplinären Gesprächs ist. Edwin Hübner, der an der Freien Hochschule Stuttgart Medienpädagogik lehrte, zeigte, dass die Szenarien der Science-Fiction-Romane real werden. Was in ihrer Zeit als Illusion erscheine, werde Normalität, wie die Utopien von Jules Verne im 19. Jahrhundert. Es bestätigt, dass die Gedanken von heute die Wirklichkeit von morgen bestimmen. Diese Erkenntnis rufe nach Verantwortung gegenüber dem Denken. Rene Madeleine, Arzt der Filderklinik, zeigte, dass Gentechnik vom Labor ins Klassenzimmer wandere, wenn heute durch die Technik des CRISPR-CAS ohne finanziellen Aufwand das Genom eines Organismus verändert werden kann. Es herrsche heute, so Rang, ein Spannungsverhältnis zwischen enormen technischen Möglichkeiten und der Notwendigkeit, ethisch und bewusstseinsmäßig dem gewachsen zu sein. Sebastian Lorenz unterstrich am Beispiel des künstlichen Herzorgans diese Widersprüchlichkeit. Dabei sei interessant, dass die Medizintechnik Gliedmaßen ersetzen könne, aber kaum Organe. Die weiteren Beiträge konzentrierten sich auf die Frage nach künstlicher Intelligenz. Die schnellen Entwicklungen hier zeigen, wie wichtig es ist, diese maschinelle Intelligenz zu verstehen und beherrschen zu können. Ariane Eichenberg zeigte an künstlich generierten Gedichten, was der menschlichen Inspiration vorbehalten sei: dass sich beim Dichten Schreibende und Lesende im Verstehen die Hand geben. Matthias Rang schloss damit, dass es ein guter Griff von den Organisatorinnen Christiane Haid und Ariane Eichenberg gewesen sei, Wolfgang Müller zu bitten, die Tagung und ihre Ergebnisse am Ende zusammenzufassen, denn Müller gehöre nicht zum Forschungskolloquium und habe durch seinen frischen Blick inspiriert.
Bild Simon Lee
Liebe Redaktion des Goetheanum,
ganz herzlich möchte ich Ihnen einmal danken für Ihren Mut, in einer Zeit, in der schon besonnene Vorschläge und Überlegungen, wie ein Waffenstillstand und ein möglicher Friede im Ukrainekonflikt zu erreichen wären, Gefahr laufen, massiv angefeindet zu werden, die Gedanken und Einschätzungen so erfahrener und kundiger Menschen wie die von Herrn Häfner und Herrn Glasl zu veröffentlichen.
Ich kann mir vorstellen, dass es auch schon während der sog. Corona-Pandemie für die Redaktion oft eine schwierige Entscheidung war, Artikel zu bringen, die einen kritischen Blick auf die „offizielle Sichtweise“ der Pandemiepolitik warfen und dadurch Gefahr zu laufen, unter heftigen Beschuss zu geraten und in eine eine bestimmte Ecke gestellt zu werden. Uns ermöglichten Ihre Beiträge erweiterte Perspektiven, wo es so schwierig ist, zu einem einigermaßen angemessenen Urteil zu kommen in den vielen Fragen gerade auch zu ganz aktuellen weltpolitischen Ereignissen.
Vielen Dank natürlich auch für die vielen anderen Beiträge zu Landwirtschaft, Kunst, Wissenschaft und und und…
Mit herzlichen Grüßen
Ulrich M.-Rosenberger