Mountshannon/Irland. Vom 10. bis 14. Juli finden am Goetheanum die Theater-Festtage statt. Der Regisseur Paul Brennan wird dort ‹Three Short Plays› von Lady Gregory neu inszenieren. Ein Interview mit dem Darsteller Danijel Grcevic.
Worum geht es in der Aufführung?
Es sind drei kurze Stücke von Lady Gregory mit Themen wie Karma, Schicksal und die Anerkennung Christi sowie des Opfers, das er gebracht hat. Wir haben sie als kleine Mysteriendramen inszeniert, die vor dem Hintergrund der politischen Kämpfe um die Unabhängigkeit Irlands zu Beginn des letzten Jahrhunderts angesiedelt sind.
Welche Themen und Fragen erforscht ihr?
Der österreichische Arzt Karl König wollte im Anschluss an die Weihnachtstagung 1923 die dort impulsierte ‹Neue Medizin› ursprünglich in Irland umsetzen – durch die Betreuung von Kindern mit Assistenzbedarf. Damals lehnte die irische Regierung Königs Antrag ab, in Irland ein Zuhause für die Initiative zu finden. Und so wurde Schottland zum Geburtsort der weltweiten Camphill-Bewegung. Später fand der Impuls seinen Weg zurück nach Irland und viele der Camphill-Gemeinschaften führten eine Zeit lang ein gutes Leben auf den weichen irischen Wiesen. In Bezug auf das kulturelle Leben war die Castalia Hall die Krone der irischen Camphill-Bewegung; ein Gebäude mit einzigartiger achteckiger Architektur, benannt nach der Quelle von Delphi. Dort wurden neben Königs Theaterstücken auch Mainstream-Produktionen aufgeführt. Eine dieser Produktionen war ‹Three Short Plays› von Lady Gregory, die wir bei den Theater-Festtagen in wiederbelebter Produktion und Besetzung präsentieren.
Welchen Einfluss hat Rudolf Steiners ‹Dramatischer Kurs› auf eure Arbeit?
Er hat einen direkten Einfluss durch die Anwendung der beschriebenen Methodik und indirekt durch die historische Tatsache, dass der ‹Dramatische Kurs› im selben Jahr stattfand wie der ‹Heilpädagogische Kurs› sowie der ‹Landwirtschaftliche Kurs›, wodurch eine völlig neue Bühne für das Blühen des kreativen Wortes eröffnet wurde.