Am 26. März hatte am Goetheanum ‹Die Verkörperung› nach Alexej Remisow Premiere, aufgeführt von der Initiative Spielraum unter Leitung von Elsemarie ten Brink.
Alexej Remisow beschreibt, wie eine Menschenseele «stürmischen Geistes» den Weg zur Verkörperung sucht. Vor dem Thron des Herrn bittet sie, auf die Erde zu dürfen. Sie hofft, demjenigen zu begegnen, den sie «einst lieb gewonnen». Anne-Kathrin Korf gestaltet eurythmisch den Weg vom Umkreis zur Mitte, musikalisch begleitet von Leonardo Fuhrmann (Klavier). In einer Vorschau sieht die Seele das Leidvolle ihres kommenden Lebens. Der Seele Hadern ist auch im Flimmern der Musik (am Cello: Gotthard Killian) treffend charakterisiert. Die Himmelskönigin senkt der Seele Trost ins Herz. Dann, mit Erdeneintritt, legt ihr die Sprecherin Isabelle Fortagne ihren schweren Mantel als Erdenkleid an. Anne-Kathrin Korf und Isabelle Fortagne erfüllten differenziert, ausdrucksstark und klar die Spannungen der Seele: ihre Freude, wie sie belastet ist, wie sie sich darauf besinnt, ein Lichtwesen zu sein, wie ihr Herz allmählich dem Gegegebenen folgt und wie sie sich in Beziehung zu den anderen Menschen sieht. Das Licht, das in ihr Herz gelegt wurde, strahlt sie als Liebe zu den Menschen aus.
Auf dem Bild: Alexej Remisow