Am 28. April führten das Barockorchester L’arpa festante und der Studienchor Leimental unter Leitung von Sebastian Goll ‹Die Schöpfung› von Joseph Haydn auf.
Das Oratorium ‹Die Schöpfung› von Joseph Haydn ist ein lebensfreudiges Werk. Das Anliegen des Dirigenten Sebastian Goll war es, die «bilderstarke Tonsprache Haydns» erlebbar zu machen. Mit lebendiger Dynamik, kraftvollen Einsätzen und transparenten, feinen Klängen wurden verschiedene Qualitäten der Schöpfungsgeschichte erlebbar. Bei der Entstehung des Lichts explodierte gleichsam eine weitgreifende große Kraft mit allem Glanz und Jubel, bei der Schöpfung der Sterne lag eine geheimnisvolle Innigkeit über dem Geschehen, beim Menschen als «Mann und Weib» ergänzte das Hammerklavier eine warme Cellostimme. Als Jenny Högström die ersten Töne der Eva sang, war es, als hätte sie den Klang zuvor schon gehört, ihn aus dem Umkreis geholt und ihm nun eine Stimme gegeben. Mit empathischer Freude antwortete Santiago Garzón als Adam. Der Mensch bejaht die Schöpfung, bringt ihr Dankbarkeit entgegen und wird so seiner Aufgabe gerecht, die Schöpfung wahrzunehmen. Überhaupt fällt die Positivität des Oratoriums auf: Jubel, Bewunderung und Wertschätzung. Und Sebastian Goll lässt dies ohne Einschränkung zu.
Foto: Studienchor Leimental am Goetheanum in 2012