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Die freie Stimmung

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Diese mittlere Stimmung, in welcher das Gemüt weder physisch noch moralisch genötigt und doch auf beide Art tätig ist, verdient vorzugsweise eine freie Stimmung zu heißen, und wenn man den Zustand sinnlicher Bestimmung den physischen, den Zustand vernünftiger Bestimmung aber den logischen und moralischen nennt, so muss man diesen Zustand der realen und aktiven Bestimmbarkeit den ästhetischen heißen.
— Friedrich Schiller, Über die ästhetische Erziehung des Menschen, zwanzigster Brief

Freiheit ist nicht nur eine Frage des Tuns, sondern – vielleicht in erster Linie – eine Frage des Blickes. Wie schaue ich denn auf die Welt? Der freie Blick, die ‹freie Stimmung› oder der ‹ästhetische Zustand›, dort, wo ich am aktivsten sein und mich selber durch eigene Kraft tragen muss, ist die Haltung der Freiheitswissenschaft, also der Geisteswissenschaft.

Louis Defèche


Zeichnung von Ph. Tok

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