In seinem Buch ‹Universum des menschlichen Körpers› führt der Geomant Marko Pogačnik die Leser durch seine Vorstellung des menschlichen Körpers und dessen Beziehung zu den geistigen Kräften, wie er sie in 25 Jahre langer geomantischer Arbeit gebildet hat.
Die zentrale Figur in Pogačniks Vorstellungen ist das schöpferische Erdenwesen Gaia. Ihr Wohnort ist das Innere des Planeten Erde, in dessen Kern ihr Herz lebt. Von da schickt sie schöpferische Kräfte in die Welt und bildet die äußere Erscheinung der Erde und ihrer Reiche. Pogačnik entwickelt die Idee der Kreuzung der Horizontalen und der Vertikalen und gliedert ihnen die unter Gaias ‹schöpferischen Händen› geleiteten geistigen Wesenheiten und Bereiche ein. In der Horizontalen trifft man Bereiche mit Elementarwesenheiten. In der Vertikalen trifft man die von Pogačnik empfundenen menschlichen Wesensglieder und Dimensionen, vom Irdischen bis zum Göttlichen, auch in Verbindung mit den geistigen Hierarchien von Engeln bis Seraphen.
Die Erdenkräfte der Göttin Gaia sind Liebe und Weisheit. Ihr oberer Teil, der vom Göttlichen auf die Erde wirkt und die Formen hält, trägt den Namen Sophia, ist aber eins mit Gaia. Gaia ist die Hauptträgerin der Erde und ihrer Schöpfung. Die Elementarwesenheiten mit ihren Eigenschaften bereichern Pogačniks Darstellung.
Pogačnik untersucht die Erdenkräfte, die er mit seinem sensiblen Körper wahrnimmt. Da diese aus dem Erdinnern aufsteigen, entsteht die Frage, ob sie es sind, die die Erde und das Leben auf der Erde schöpferisch gestalten. Das wird durch die Erfahrung des Verfassers behauptet. Sind es reine Kräfte, die in diesem Sinn wirken, oder muss man den Schlüssel jeglicher Schöpfung in der Voraussetzung der Ideen suchen, die die Lebens- und Gestaltungskraft beinhalten und bewegen? Zeigen nicht die organischen Lebensprozesse auf der Erde mehrere Schöpfungsquellen aus verschiedenen Richtungen und zyklischen Entwicklungsstufen?
Im letzten Teil des Buches wird der Leser durch die Empfindungen der menschlichen Körperteile und Organe geführt. Die Erfahrungen der meditativen Versenkungen werden in Verbindung mit den Dimensionen gebracht, die in den vorgehenden Kapiteln des Buches auf der Vertikalen und Horizontalen von Pogačniks Weltbild eingeordnet sind. Die Beschreibungen dieser Erfahrungen sind oft kompliziert. Ist man mit dem ätherischen Gebilde des menschlichen Körpers, seiner Ganzheit und des organischen Zusammenhangs vertraut, vermisst man den Ausgangspunkt in den klaren, festen Vorstellungen des menschlichen körperlichen Organismus.
Die Quelle von Pogačniks Inspirationen sind seine zahlreichen Traum- und Empfindungserlebnisse. Letztere steigen aus den körperlichen Wahrnehmungen auf, wie er sie in seinen Büchern beschreibt. Alle Erfahrungen stellt er auch mit den körperlichen Gebärden und Bewegungen vor, die zu Erfahrungen der Erdenkräfte führen.
Marko Pogačnik, Universum des menschlichen Körpers, AT Verlag, Aarau und München, 2015
Titelbild: Detailausnahme von Sandro Botticellis ‹Die Geburt der Venus›, ca. 1485/86