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Die Erde fragt uns

Letzte Woche haben laut ‹Le Monde› 1000 französische Wissenschaftler aller Disziplinen zum zivilen Ungehorsam aufgerufen. Eine große Seltenheit!


Damit wollen sie auf die akute Situation unseres Planeten und die Tatsache aufmerksam machen, dass die französische Regierung viel zu wenig unternimmt, um hier einzugreifen. Klimabruch, Umweltverschmutzung und dramatische Abnahme der Biodiversität: die Erde und das Leben auf ihr sind bedroht. Die Erde ist krank.

Gerade in diesem Kontext hat die Sektion für Landwirtschaft eine Tagung zum Thema ‹Wege zum Geistigen in der Landwirtschaft› veranstaltet. Liegt sie damit nicht ein bisschen daneben? Müsste man bei einer so ernsten Situation nicht konkrete Maßnahmen ergreifen, um die Situation zu verbessern? Ja sicher, aber gibt es nicht auch geistige Maßnahmen, die helfen können? Ist das Berücksichtigen der geistigen Dimension, der Spiritualität, das Gegenteil von effizient und konkret?

Zahlreiche Forschungen über Resilienz und Salutogenese haben gezeigt, dass neben physischen Maßnahmen die Pflege der seelischen und geistigen Dimension der Menschen einen wichtigen Beitrag zur Heilung bringt. Zum Beispiel die empathische Begleitung einer kranken Person oder die Anerkennung ihres geistigen Kerns, ihrer Identität. In extremen Situationen hat das unbedingte Vertrauen in ein höheres Geistiges sogar Menschen geholfen, zu überleben. Könnte es nicht sein, dass neben praktischen Maßnahmen unsere Haltung der Erde und allen Lebewesen gegenüber, ihre Anerkennung als geistige Wesen sie stärkt und unterstützt? Die Erde appelliert an uns: Nimm mich ernst als Wesen, als geistiges Wesen! An der Landwirtschaftlichen Tagung zeigten viele Beispiele, – Beispiele, die Vertrauen geben –, dass eine solche neue Haltung konkrete Folgen hat.


Titelbild: Bei der internationalen Jahrestagung der Sektion für Landwirtschaft, Foto von Xue Li

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