man bleibt stehn, wenn er auffällt, erinnert sich.
Während man ihn sieht, erinnert man sich: an ihn.
Mit einem kurzen Bedauern, da man gleich weitergeht.
Seine Leere enthält ein Blenden.
Dein Lebewesen kennt es in sich.
Aus: Elke Erb: Gedichte und Kommentare, Leipzig 2020, S. 28.
Welche Erinnerung weckt der Himmel in uns, welche lebendige Kraft kennt seine blendende Leere?
Auswahl und Kommentar von Johanna Lamprecht
Zeichnung von Philipp Tok
Mit „Blenden“ ist nach meiner Empfindung keine Verblendung gemeint und auch kein kurzfristiger Ausfall der Sicht aufgrund künstlicher, elektrischer Beleuchtung.
Die Blendung im homerischen Sinn ist ein einmaliger, nicht wiederholbarer Vorgang, der das „Jenseits“ dauerhaft und unwiderruflich abschaltet.
—
„Seid, ihr Genesenen,
Liebend umwunden!
Was ihr gesucht in erhebenden Stunden,
Hier, ihr Erlesenen,
Ist es gefunden.“
—
Aus Johann Fercher von Steinwand: Chor der Urträume.
Liebe Grüße,
Gabriele