Es erinnert an Augustinus’ viel zitierten Satz über die Zeit: «Was ist die Zeit? Wenn mich niemand darüber fragt, weiß ich es. Wenn ich es aber jemandem erklären möchte, so weiß ich es nicht.» Das Motiv der Arbeit, das Leitbild, der Leitstern – es gibt viele Namen für diesen inneren Kompass – scheint oft gewiss und ungewiss zugleich. Am Goetheanum wuchs vergangenes Jahr dieser Wunsch, sich über die Ziele neu zu versichern. Deshalb wurde mit Unterstützung der Entwicklungsbegleiterinnen und -begleiter von ‹Mira› eine siebenköpfige Mandatsgruppe gegründet, um aus dem oft wenig bewussten Willen diesen gemeinsamen Stern des Arbeitens ins Auge zu nehmen. Mitte Dezember waren alle Mitarbeitenden eingeladen, um die ersten Ergebnisse zu besprechen. Ueli Hurter beschrieb, dass man dabei aus wenig bewussten Willensschichten hervorholen müsse, was bis in die vorgeburtlichen Entschlüsse rage. Ziel ist nun, ein solches Leitbild in wenige Sätze zu verdichten, um davon ausgehend die Werte und Ziele zu benennen, die den 200 Mitarbeitenden und assoziierten Arbeitsformen am Herzen liegen.
Foto: Wil Stewart