Der Fonds Goetheanum, eine Initiative der Anthroposophischen Gesellschaft in der Schweiz, ist zum wichtigen Träger für die Forschungsarbeit auf allen Lebensfeldern geworden. Gespräch mit Marc Desaules, Mitgründer des Fonds, über den Stand nach zehn Jahren Arbeit.
Wie funktioniert der Fonds Goetheanum?
Zahlreiche Menschen schätzen und nutzen die aus anthroposophisch orientierter Forschung entstandenen Produkte und Dienstleistungen wie Lebensmittel aus Demeter-Landwirtschaft, anthroposophische Kosmetika, Medikamente oder Waldorf-Schulen usw. Aber oft wissen die Anwender kaum, wie viel kontinuierliche Forschung dahintersteckt. Die Idee ist einfach: von den konkreten Früchten der Anthroposophie in der breiten Öffentlichkeit erzählen und dadurch einen Fluss von freien Mitteln erzeugen, die direkt und ohne zusätzliche Administration für die Forschung im Lande und am Goetheanum verteilt werden – 1,2 Millionen Franken in den letzten zehn Jahren.
Welche Projekte fördern Sie zur Zeit?
Es gibt jedes Jahr eine Informationskampagne durch eine Beilage in einer Schweizer Wochenendzeitung: Im letzten Jahr ging es um ‹Mistel und Krebs›, aktuell sind ‹Die biodynamischen Präparate› an der Reihe. Die nächste Kampagne wird sich dem Thema ‹Klima› zuwenden.
Was könnte die gesamte anthroposophische Bewegung von dieser Schweizer Erfahrung lernen?
Der Fonds ist ein wichtiger Teil der anthroposophischen Bewegung in der Schweiz geworden: Neben den 3600 Mitgliedern der Anthroposophischen Gesellschaft machen etwa 5000 Menschen im Fonds mit und spenden regelmäßig für geschätzte Früchte der Anthroposophie. Die ursprüngliche Idee war immer, dass dieser Fonds eine weltweite Verbreitung erfahren soll, die durch die zusammenarbeitenden Landesgesellschaften getragen wird. Vielleicht ist die Zeit heute reif dafür.
Mehr: www.fondsgoetheanum.ch
Titelbild zeigt Marc Desaules