Das Wahre

Das Wahre immer
Wird es geboren
Im Zwischenuns
Und wäre nicht
Ohne uns

Zwischen uns geboren
Nach dem Atem
Reinen Austauschs
Das Wahre immer
Zittert es
Zwischen Schreck und Ruf
Zwischen Blick und Stille

Aus: François Cheng: ‹A l’orient de tout›. Gallimard. Übersetzt von Louis Defèche und Bodo von Plato.


Es gibt das Wahre, das in mir lebt. Wenn der Freund mir entgegenkommt, opfere ich im Namen des heiligen Raumes der Begegnung das alte Wahre. Aus seiner Asche wird vielleicht aus unseren Atemzügen das neue Wahre im Mantel der Auferstehung erscheinen. Dieses neue Wahre, das mich belebt und voranbringt.


Auswahl und Kommentar von Louis Defèche

Zeichnung von Philipp Tok

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