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Das neue Tier und der Engel

Bewusstsein kann sich entwickeln – nicht nur bei den Menschen, sondern auch bei Tieren, Engeln und Pflanzen. Wolf-Ulrich Klünker wirft hier einen Blick in deren Bewusstseinszustände, aber als Dynamik begriffen. Bemerkenswert ist dabei, wie diese Bewusstseinszustände voneinander abhängen und – vor allem – welch zentrale Rolle der Mensch in dieser Ökologie des Bewusstseins spielen kann.


In einer gewissen Perspektive entspricht, vom Menschen aus betrachtet, die Situation des Engels derjenigen des Tieres. Beide leben in einer Einheit von Sein und Bewusstsein: das Tier in der physischen, der Engel in der geistigen Existenz. Das Tier erlebt bewusst seine (körperliche) Seins- und Umgebungssituation. Es kann sich in seinem Erleben und seinem Bewusstsein nicht von seinem Sein und seiner Umgebung emanzipieren. Eine leichte Differenz bzw. Diskrepanz zum Engel liegt allerdings im Eigenerleben der körperlichen Existenz des Tieres, die im Lebensgefühl nicht mit dem Umgebungserleben identisch sein muss. Hier spricht sich eine gewisse Nähe des Tieres zum Menschen aus, in der sich beide vom Engel unterscheiden: Die Existenz im Körper kann die natürliche und damit unfreie Identität von Sein und Bewusstsein bzw. innen und außen aufheben. Der Grund dafür liegt letztlich darin, dass der individuelle Körper ein ‹Objekt› der Natur oder der Außenwelt ist, das sich in seinem Lebensprozess aber auf die ‹Innenwelt› des Tieres bzw. des Menschen auswirkt, indem es das Selbstgefühl oder das Lebensgefühl beeinflusst.

Bewusstsein und Sein

Beim Engel entspricht die Selbsterkenntnis strickt der Welterkenntnis. In der wissenschaftlichen Engellehre des Mittelalters wird darauf hingewiesen, dass der Engel sich selbst erkennt, indem er die Welt erkennt; und er erkennt die Welt, indem er sich selbst erkennt. (1) Man kann für diese Identität aus dem menschlichen Erleben einen Vergleich heranziehen: Im Tastsinn, dem Allgemeinsinn, der dem übrigen Sinnesprozess zugrunde liegt, spüre ich mich, indem ich den Gegenstand taste – und ich habe einen Eindruck vom Gegenstand, indem ich im Tasten mich selbst empfinde. Eine solche Identität kann für die Seinssituation und das Seins-‹Gefühl› des Engels angenommen werden; nur mit dem Unterschied, dass in seinem Bewusstsein Selbst- und Welterkenntnis gar nicht differenziert werden können, weil kein Körper ‹dazwischen› ist.

Verfolgt man diese Perspektive weiter und generalisiert sie leicht, so kann das Tier als der irdische Engel gelten. Darin liegt sicher auch begründet, dass das Tier in bestimmten älteren Religionen, etwa der ägyptischen, als geistig-göttlich empfunden wurde. Weder das Tier noch der Engel nehmen im eigentlichen Sinne ein Objekt wahr, sondern sie erleben das wahrgenommene Objekt als sich selbst. Jede andere Betrachtungsart ist im Grunde anthropomorph, also vom menschlichen Erleben bzw. Erkennen abgeleitet. Denn der Mensch kann durch seine besondere Situation, die denkendes Erkennen und leibliche Existenz verbindet, sich selbst in jedem Erkenntnisakt gleichsam ‹dazwischengeschaltet› erleben. Überträgt man diese menschliche Erfahrung nicht auf das Tier und den Engel, so sind beide das Bewusstsein der Dinge bzw. sie existieren als Bewusstsein der Welt. Die Tiere als irdische Wesen sind in dieser Hinsicht eine Art Ausdruck der Tragik, die entsteht, wenn keine geistige Entwicklung realisiert und Erkenntnis nur mit der Wiedergabe einer gegebenen Realität verwechselt wird.

 


Marlene, Ramona Rehn

Marlene, Ramona Rehn

 

Die Trennung von Subjekt und Objekt, die beim Menschen durch die individuelle leibliche Eigenexistenz möglich ist, bildet die Voraussetzung von Freiheit und freier Intention in der Weltzuwendung. Hinzu kommt eine leiblich gegründete Empfindung als Selbstgefühl, die individuelles Lebensgefühl und nicht nur Umgebungsempfindung ist. Freiheit, Intention und individuelles Selbstgefühl können nur entstehen, wenn das Bewusstsein, das beim Menschen auf Wahrnehmung und begriffliches Denken gegründet ist, zunächst nur Schein und noch nicht Sein ist. In einem drastischen Beispiel: Der Mensch kann die Steckdose falsch denken, ohne einen elektrischen Schlag zu bekommen; ein Kurzschluss wird nicht durch falsches Denken des Stromkreises, sondern erst durch eine falsche Verdrahtung, also erst durch falsches Handeln ausgelöst. Der Engel dagegen würde (natürlich in einem Bild gesprochen) einen Kurzschluss auslösen, wenn er den Stromkreis ‹nur› falsch denkt; sein Denken bewirkt Wirklichkeit; in dem Bewusstsein des Engels ist der Wille im Denkzusammenhang unmittelbar realitätsbildend, und deshalb kann der Engel (weil keine leibliche Eigenexistenz ‹dazwischengeschaltet› ist) nicht sich selbst erleben, sondern er erlebt die Wirklichkeitswirkung seines Denkens als sich selbst. Das Tier erlebt zwar die Welt aus seiner leiblichen Eigenexistenz heraus, aber da es sich der Welt nicht denkend gegenüberstellen kann, empfindet es in seinem Wahrnehmungsbewusstsein die Welt und nicht sich selbst; in den Handlungsfolgen, die aus instinktiver Aktivität des Tieres stammen, erlebt es wieder die jetzt veränderte Weltsituation, aber nicht die Freiheit in seiner Handlungsintention – Letztere wäre nur möglich, wenn es die Intention vor der Handlung in einem Denkzusammenhang fassen könnte.

Der Mensch geht also als einziges Wesen potenziell von einem freien und intentional hergestellten Bewusstsein aus, das zunächst sich als Schein der Wirklichkeit gegenüberstellt und dann durch weitere ‹Bearbeitung› zu Wirklichkeit werden kann. Das ist an dem technischen Beispiel der Verdrahtung von Steckdosen leicht nachzuvollziehen; schwieriger wird dieser Zusammenhang, wenn man ihn etwa auf Selbsterkenntnis und zwischenmenschliche Beziehungen anwendet. In meiner Selbsterkenntnis spiegelt sich nicht nur, was ich bin, sondern auch die Intention, was ich werden will. Das Wort ‹will› ist hierbei allerdings selbst schon Realitätsfaktor, denn ich kann aus diesem ‹ich will› heraus nicht nur realisieren, was ich kann, sondern umgekehrt kann ich nur können, was ich wirklich will. Und für zwischenmenschliche Beziehungen gilt in ähnlicher Weise, dass ich nur werden kann, was ein anderer Mensch in mir sieht. Ich kann mir die Welt im Letzten nur dann erschließen, wenn ich mich in meinem Weltbezug von anderen Menschen miterlebt erleben kann. (2)

 


Mistel, Ramona Rehn

Mistel, Ramona Rehn

 

Wird dieser doppelte Übergang in der menschlichen Erkenntnisfähigkeit – zunächst vom Sein zum Schein und dann wieder vom Schein zum Sein – nicht im Sinne einer freien Intention genutzt, so werden Bewusstsein und Sein wieder in einer problematischen Weise identisch: wenn Wirklichkeit und Wahrheit nur als Abbild einer gegebenen ‹objektiven› Welt im Bewusstsein missverstanden werden; wenn der wirklichkeitsbildende Charakter eigener Zuwendung und Intention nicht berücksichtigt oder als nur ‹subjektiv› unterschätzt wird; wenn auch beispielsweise die ‹Objektivität› der Wissenschaft an dem Grad ihrer Übereinstimmung und einer gegebenen ‹objektiven› Wirklichkeit verwechselt wird; wenn also die objektive Entwicklungskraft menschlicher Bewusstseinsbildung zivilisatorisch und wissenschaftlich nicht wirklich ernst genommen werden kann.

Befreiung des Tieres

Das Tier kann unter den gegenwärtigen Entwicklungsbedingungen der Bewusstseinsseele allmählich erlöst werden. Voraussetzung dafür ist, dass das menschliche Ich in einer Art Geistselbst-Berührung aus Intention und Freiheit die Engelssphäre betritt. Im spirituellen Christentum wurde dieser damals als noch zukünftig angesehene Schritt in das Bild gebracht, dass der Mensch zu einer zusätzlichen, zur zehnten Hierarchie wird. Damit würde er für die Hierarchien der Engel, für die Wirklichkeit der Erde und natürlich für sich selbst ein neues Entwicklungskapitel aufschlagen.(3) Heute ist es möglich, exakter zu formulieren: Die erwähnte Geistselbst-Berührung des Ich besteht darin, dass der Mensch aus Freiheit und Intention die Engelstufe erreicht, indem er engelähnlich eine neue Identität von Bewusstsein und Sein herstellt – als freies Wesen, das die Erdenerfahrungen des nicht seinsidentischen Spiegelbewusstseins hinter sich hat, ohne darin sich und die Wirklichkeit verloren zu haben. Die allmähliche Befreiung der Tierseele vollzieht sich, wenn der Engel jetzt wieder am menschlichen Wahrnehmungsbewusstsein teilhaben kann.

Um diesen Zusammenhang zu erläutern, ist ein Rückgriff auf die Entwicklungsdarstellung nötig, wie sie Rudolf Steiner in seiner ‹Geheimwissenschaft im Umriss› vollzieht. Dort ist für eine frühere Entwicklungsphase der Erde, den sogenannten ‹alten Mond›, dargelegt, dass damals die heutigen Engel ihre Menschheitsstufe durchgemacht haben. Sie konnten gleichsam Erdenerfahrungen auf dem ‹alten Mond› sammeln, indem sie am Wahrnehmungsprozess des heutigen Menschen partizipierten. Denken und Wahrnehmung waren also ‹damals› noch nicht im Menschen oder in einem anderen Wesen integriert.(4) Das damalige denkende Wesen, also der damalige Mensch und heutige Engel, dachte; und seine Wahrnehmungen bekam er durch das damalige ‹Tier›, den heutigen Menschen, vermittelt. Freiheit in einem eminenten Sinne wurde erst später möglich, als sich auf der Erde Denken und Wahrnehmung im Menschen vereinigen konnten.

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Es wird nun also eine Befreiung der Tierseele möglich, wenn der Mensch dem Engel heute die Gelegenheit bietet, in neuer Weise an seiner Wahrnehmung teilzuhaben.

Es wird nun also eine Befreiung der Tierseele möglich, wenn der Mensch dem Engel heute die Gelegenheit bietet, in neuer Weise an seiner Wahrnehmung teilzuhaben. Man kann diesen Entwicklungsschritt geisteswissenschaftlich als das Realwerden von Imaginationen beschreiben. Die Erdenerfahrungen des Menschen mit einem nicht seinsidentischen Spiegelbewusstsein haben freie Imaginationen ermöglicht (die Imagination des Stromkreises führt nicht zum Kurzschluss; die Imagination organischer Wirklichkeit bewirkt nicht sofort Krankheit oder Gesundheit). Nun verbindet sich der Engel nicht mit den ‹reinen› Abbildern einer Wahrnehmungswelt im Menschen, sondern mit individuell ‹spiritualisierten› Empfindungen der Welt, in denen innere Verbindungen des Menschen mit den Dingen gleichsam real werden – hier wird eine nicht gegebene, sondern eine intendierte Welt Wirklichkeit; Imaginationen werden real! Tritt der Engel in diese intendierte Imaginationswelt des Menschen ein, so erhält diese die enorme Chance, zur Wirklichkeit zu werden. Die ‹große›, realitätsbildende Kraft des Engels geht aus von der ‹kleinen› Intentionskraft und Imaginationskraft des Menschen, der aus imaginativer Kraft heraus eine Zukunftswelt imaginiert, mit der er wirklich verbunden ist. So humanisiert sich die Wirklichkeit nach und nach in kleinen Schritten.

Aus diesen sich realisierenden Imaginationen und aus den Intentionen, in denen sich der Mensch mit seinen individuellen Welt­ausschnitten verbindet, verändert sich auch die Wahrnehmung. Die Wahrnehmung ist dann nämlich nicht mehr nur Bild der Welt, sondern Ausdruck erkrafteter und wirksamer individueller Weltbeziehung: Nur an Letzterer kann der Engel anknüpfen. Damit verbindet sich der Engel aber auch mit dem entsprechenden Selbstgefühl des Menschen. Das Selbstgefühl bezieht sich dann nicht nur auf einen eigenen Innenraum, sondern der Weltausschnitt, mit dem ich imaginativ und intentional verbunden bin, individualisiert sich und wird zu einer Art Umkreis-Ich. Das zentrale, in mir erlebte Ich steht in ständigem Austausch mit dem peripheren Ich; ich erlebe mich an der Welt, und die Welt wird in diesem Selbsterleben nicht nur abgebildet, sondern weiterentwickelt. Deshalb kann beispielsweise als Zukunftsökologie nicht die Bewahrung der Natur, sondern nur die weitere Entwicklung der Natur durch den Menschen gelten.

Das zentrale ‹innere› Ich bildet intentional Imaginationen; Selbstgefühl entsteht aus dem Zusammenwirken des zentralen Ich mit dem peripheren, das sich in der angedeuteten Weise mit der Welt verbindet. In diesem individuellen Wechselspiel ruht gleichsam eine Zukunftswelt; in ihr kann heute der Engel wirklichkeitsbildend wirksam werden, indem er sich mit dem individuellen Erleben und Wahrnehmen verbindet. Auf diese Weise treten sowohl individuelles Welterleben als auch inneres seelisches Erleben aus der Erdenerfahrung des Menschen in den Geistselbst-Bereich ein, und gerade darin kann das Tier durch das ‹geistige Tier›, den Engel, weiterentwickelt oder befreit werden. Es entsteht, auch aus den Lebenswirkungen der Anthroposophie, durch den Menschen eine neue Nähe von Engel und Tier. Das Tier kann nun seine Menschheitsentwicklung beginnen, wenn das menschliche Erleben in der beschriebenen Weise engelfähig wird, das heißt der Mensch seine Entwicklung als Geistselbst-Berührung des Ich fortsetzt. Dann werden dem Engel die Ich-Erfahrungen des Menschen an der Erde zugänglich. Der Engel als ‹altes› Geistselbst-Wesen kann nun diese neuen Erfahrungen an die ‹alte› Astralität des Tieres weitergeben und damit eine erste Ich-Fähigkeit des Tieres herstellen. Engel und Tier zusammen werden so gleichsam zu einem zweiten Menschen, der aber die Begleitung und Anleitung des ‹ersten› Menschen benötigt.

 


Typi, Ramona Rehn

Typi, Ramona Rehn

 

Der nächste Schritt: die Pflanze

Der gegenwärtige Mensch konnte in seiner Tier-Entwicklungsphase auf dem Mond noch kein ‹freies› Wahrnehmungsbewusstsein ausbilden; er war ohne Bezugnahme auf den damaligen Menschen (den heutigen Engel) und wie das heutige Tier in einem unfreien Umgebungsbewusstsein verbunden. Entsprechendes galt auch für den damaligen Menschen, den heutigen Engel: Dieser hatte zwar auf dem Mond seine Ich-Stufe erreicht, aber es war noch keine wirklich freie Bildgestaltung gegenüber der Wirklichkeit möglich. Im Bereich der Pflanzen und der Lebensprozesse repräsentiert heute noch die Mistel die damalige Mondensituation. Rudolf Steiner hat die Mistel in der ‹Geheimwissenschaft› als ‹Pflanzentier› bzw. als ‹Tierpflanze› bezeichnet. (5) Gemeint ist damit eine Existenzform, in der der Lebens- und der Empfindungsprozess noch nicht getrennt sind. Lebensvorgang und Wahrnehmung, Sein und Bewusstsein, Äther- und Astralorganisation bilden einen Zusammenhang; darin können sich Empfindung, Wahrnehmung und Bewusstsein noch nicht vom Lebensprozess emanzipieren.

In der Geistselbst-Berührung des Ich kann der Mensch heute eine neue Objektivität des individuellen Erlebens ausbilden. Die Realitätswirksamkeit des Menschen ist also durch die freie Bildgestaltung hindurchgegangen. Ihr tritt nun in der Gegenwart mit der Mistel eine Substanz entgegen, die als Substanz, also auch in ihren ätherisch-physischen Komponenten, in den angedeuteten Freiheits- und Realitätsprozess hineingenommen werden kann. Sie bildet damit eine Art Prototyp für alle anderen Pflanzen und Substanzen, weil sie in ihrer astralen Disposition den menschlichen Bewusstseins- und Empfindungsprozessen nahesteht. So kommt der Mensch in der Gegenwart mithilfe der Mistelsubstanz von der Freiheit zur substanziellen Realität, und die Mistel erhält durch den Menschen eine freie Erdensubstanz, ohne selbst in die physische Vergegenständlichung der Erde eingehen zu müssen. Das bedeutet konkret, dass der Mensch hier der Mistel sein erlebendes Empfindungs-Geistselbst-Bewusstsein zur Verfügung stellt, damit die Mistel Erdenrealität erreichen kann.

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Die ‹große›, realitätsbildende Kraft des Engels geht aus von der ‹kleinen› Intentionskraft und Imaginationskraft des Menschen, der aus imaginativer Kraft heraus eine Zukunftswelt imaginiert, mit der er wirklich verbunden ist.

Dieses Verhältnis des Menschen zur Mistel kann als engelartig betrachtet werden. Daraus wird es auf einer ersten Stufe möglich, dass der ätherische Lebensprozess der Pflanze die astrale Empfindungsstufe des Tieres erreicht – ähnlich wie das Tier in diesem Gesamtgeschehen die Ich-Stufe in einem ersten Schritt betreten kann. In einem solchen menschenkundlichen und entwicklungsgeschichtlichen Gesamtzusammenhang wären Überlegungen zu einer zukünftigen therapeutischen Wirksamkeit der Mistel zu situieren. Vielleicht hängt die Wirksamkeit der Mistel für den Menschen auch von dem Bewusstsein ab, aus dem der Mensch eine Entwicklungswirksamkeit für die Mistel entfalten kann.


(1) Vgl. etwa Thomas von Aquin, Summa theologica I, 63 und 64. Dazu Wolf-Ulrich Klünker, Die Erwartung der Engel. 3. Aufl. Stuttgart 2010, S. 195 ff.
(2) Dieser Zusammenhang ist nicht nur psychologisch gemeint. Der andere Mensch muss nicht anwesend sein; auch muss ich ihm nicht von meinem Erleben berichten. Ich brauche aber für jeden wirklichen (‹objektiven›) Sachbezug im (‹subjektiven›) geistig-seelischen Hintergrund einen Menschen, mit dem ich ihn prinzipiell teilen könnte. In diesem wichtigen Zusammenhang von Beziehung und Sachbezug sind auch die Verstorbenen anwesend. Kinder lernen letztlich nur aus dem Erleben, in ihrem neuen Weltbezug von Menschen ihrer Umgebung miterlebt zu werden.
(3) Vgl. etwa die Michael-Predigt des Alanus ab Insulis. In: Wolf-Ulrich Klünker, Alanus ab Insulis. Entwicklung des Geistes als Michael-Prinzip. Stuttgart 1993, S. 47 ff.
(4) Rudolf Steiner, Die Geheimwissenschaft im Umriss (GA 13), Kap. Die Weltentwicklung und der Mensch.
(5) A.a.O.

Neuere Buchveröffentlichungen

Selbsterkenntnis – Selbstentwicklung. Zur psychotherapeutischen Dimension der Anthroposophie (2. Auflage 2003); Christus und das Schicksal des Menschen (2. Auflage 2006); Die Erwartung der Engel. Der Mensch als neue Hierarchie (2. Auflage 2004). Wer ist Johannes? Dimensionen der letzten Ansprache Rudolf Steiners (2006); Anthroposophie als Ich-Berührung: Aspekte geistiger Begegnung (2013); Die Empfindung des Schicksals. Biographie und Karma im 21. Jahrhundert (2011). Johannes-Lazarus. Geistselbst-Berührung des Ich (mit anderen Autoren; 2016); Psychologie des Ich. Anthroposophie – Psychotherapie (mit anderen Autoren; 2016)

Titelbild: Atlantis. Bilder: Ramona Rehn, Fotos mit Lochkamera.

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