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Das Nature Institute: frisches Denken anregen

Ein zentraler Ort für goetheanistische Forschung setzt Impulse in den USA seit genau 20 Jahren. Gespräch mit Gründer Craig Holdrege.


Wie haben Sie sich 1998 für die Gründung des Nature Institute zusammengefunden?

Viele Jahre hatte ich die Idee in mir getragen, ein Institut für Goethes phänomenologische Wissenschaft in den usa zu gründen. Ich zog nach Europa, um den Zugang kennenzulernen, und nach meiner Rückkehr gründete ich gemeinsam mit meiner Frau und Kollegin Henrike Holdrege und Stephen L. Talbott das Institut. Seitdem haben wir die Arbeit zu dritt getragen; gegenwärtig sind acht Menschen im Institut angestellt.

Wie ist das Institut in die wissenschaftliche Landschaft eingebettet?

In unserer Arbeit zielen wir auf gegenwärtige Themen und wir versuchen eine weithin verständliche Sprache zu sprechen. Unsere Publikationen haben ein breites Publikum gefunden. Beispielsweise war die verstorbene Lynn Margulis, die die Wichtigkeit der Symbiose für die Evolution etabliert hat, war von der Arbeit des Instituts begeistert. Stephen Talbott ist Teil einer Gruppe von Wissenschaftlern und Philosophen, die eine Alternative zum ‹Mainstream-Darwinismus› fördern (www.thethirdwayofevolution.com). Oder vor einigen Jahren wurde ich gebeten, an der New York Academy of Science einen Vortrag über goetheanistische Wissenschaft zu halten. Wir arbeiten vom Rande aus und versuchen, frisches Denken anzuregen.

Was sind Ihre größten Errungenschaften in den letzten 20 Jahren?

Wir haben den goetheanistischen Zugang zur Wissenschaft als ernsthaften und produktiven Ansatz in der englischsprachigen Welt verorten können. Unsere Website enthält viele gehaltvolle Artikel kostenfrei, die Leser rund um die Welt erreichen. Und durch unsere Kurse und Seminare konnten wir Tausende von Menschen – viele Lehrer, Bauern und andere Berufstätige – mit diesem Weg vertraut machen.

Wir haben Menschen geholfen, einen Weg zu finden, die Welt zu betrachten, der auf Selbstreflexion und genauer sinnlicher Beobachtung basiert und zu überraschenden Einsichten in die Natur und das Menschsein führt.

2019 bieten Sie zum zweiten Mal eine Ausbildung in goetheanistischer Wissenschaft an. Wie gehen Sie heute mit Goethes Werk um?

Wir sind keine Historiker, wir sind inspiriert von dem, was Goethe in seiner Wissenschaft herausgearbeitet und was Rudolf Steiner weiterentwickelt hat, und wir wollen diesem ganz menschlichen und strengen Weg der Öffnung zu einer vertieften Naturbetrachtung Auftrieb geben. Der Studienkurs soll Menschen helfen, die goetheanistische Praxis zu verinnerlichen; es geht nicht darum, ‹darüber zu lernen›.


www.natureinstitute.org

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