Die Nähe der Worte ‹Heilung› und ‹Heiligung› zeigt: Religion und Medizin haben viel gemeinsam.
Rudolf Steiner greift in seinem letzten Lebensjahr diese Verbindung von Arzt und Priesterin, Therapeutin und Seelsorger auf. Zu heilen bedeute, in das Bewusstsein einzugreifen, und damit stelle man sich, so Steiner, unmittelbar hinein in die geistige Weltordnung. Am zweiten Juniwochenende widmet sich nun der pastoralmedizinische Arbeitskreis am Goetheanum der gegenwärtig viel gestellten Frage zur Anthroposophischen Medizin: Welchen Stellenwert hat das Karma für die Erkrankung? Rudolf Steiner habe, so der Organisationskreis, eine ‹Physiologie des Karma› gefasst, «indem das vergangene Karma durch die Sonnenwirksamkeit im Menschen wirkt und das zukünftige sich im Zusammenhang mit dem Lymphsystem entwickelt.» Diese Beziehung wird an der Tagung beleuchtet und soll für praktische Arbeit fruchtbar gemacht werden.
Foto Xue Li