Der schöpferische Kern der Persönlichkeit bleibt ein Leben lang jung im Menschen. Ihn zu finden und zu entfalten gehört zu vielen Formen der Seelenarbeit und ist der Mahnruf im Matthäus-Evangelium. Auf drei geistigen Ebenen ist dieses innere Kind zu finden und dreifach ist der Segen, den es zu geben vermag.
Ein Kind, das der Eltern entbehrt, malt sich die Mutter mit Kreide auf den Boden und legt sich in das Bild und schläft ein. Ein Fotograf hält das berührende Bild fest. Offenbar trägt es die Form der Mutter in sich. So tragen wir ein Kind in uns, das wir ebenso brauchen, wie umgekehrt das Kind auf Eltern angewiesen ist. Vor etwa dreißig Jahren wurde in der Psychotherapie das Konzept des ‹inneren Kindes› entwickelt, das sich auch in der Traumatherapie als besonders fruchtbar erwies. Die Psychotherapeutinnen Erika Chopich und Margaret Paul haben in ihrem Buch ‹Aussöhnung mit dem inneren Kind› aus dem Jahr 1990 von Anfang an die «Notwendigkeit, dieses Kind mit dem liebevollen inneren Erwachsenen in Kontakt zu bringen», mit im Blick. Ohne diesen Kontakt wird das Kind abgekapselt und verwaist.
Was ist das innere Kind? Es entsteht aus dem spontanen Fühlen des Menschen, das oft früh enttäuscht wird. Es erlebt ungehemmt die ganze Skala der Gefühle, Freude und Schmerz, Glück und Trauer. Es wird mit Fühlen, Erleben und Sein in Zusammenhang gebracht, während der Erwachsene für Denken, Handeln und Machen steht und von gehemmten Gefühlen beherrscht wird. Das innere Kind ist die Quelle der Genialität eines Menschen. Wird es enttäuscht, kapselt es sich aber ab. In der Weihnachtsausgabe des ‹Goetheanum› 2018 schrieb Mechtild Oltmann-Wendenburg: «Es gibt einen nächtlichen Bereich in jedem Menschen, wo, selbst wenn seine Biografie noch so katastrophal verlaufen ist und ihn vielleicht sogar hinter Gitter geführt hat, eine Keimzelle erhalten bleibt, wo er unschuldig ist.» Die in jedem Menschen verborgenen Unschuldskräfte bilden, könnte man sagen, das innere Kind.
Nun ist dieses innere Kind eigentlich dreifach. Es handelt sich in Wahrheit geistig gesehen um drei verschiedene Kinder, die begrifflich klar zu unterscheiden sind. In der mittlerweile umfangreichen Literatur zum inneren Kind wird zumeist nur das erste beschrieben, auch wenn das zweite oft wenigstens teilweise mitgemeint ist. Dass aber das eine Kind mit Begriffen des anderen charakterisiert wird, kann sehr verhängnisvoll sein. Die Gefahr besteht, das Kind mit dem Bade auszuschütten, wie es so schön heißt. Die Rede vom Waschwasser ist hier nicht zu weit hergeholt, denn die Geburt des inneren Kindes geht mit einer Läuterung der Seele einher.
Die geistig sehr verschiedenen Kinder sind im Menschen eins. Wie soll das möglich sein? Wie kann begrifflich Unterschiedenes in der Erscheinung eins sein? Ein einfaches Beispiel möge veranschaulichen, was gemeint ist. Man stelle sich ein Quadrat mit einer Seite A–B vor. Auf der Basis A–B stelle man sich irgendein Dreieck vor. Durch die Strecke A–B geht eine Gerade. Gerade, Dreieck und Quadrat sind geometrisch ganz verschiedene Figuren, mit je anderen Begriffen und je eigenen Gesetzmäßigkeiten, aber das Linienstück A–B haben sie gemeinsam. So können drei verschiedene Wesen im inneren Kind auf dem Seelengrund des Menschen vereint sein. Damit sie nicht verwechselt werden, sollen die drei hier einzeln charakterisiert werden.
Wo die schöpferischen Kräfte liegen
Als inneres Kind bezeichnet man die Summe der Gefühle, Erfahrungen und Erinnerungen aus der frühen Kindheit, die weiterwirken. Es umfasst die ganze Reichweite der spontanen und intensiven Gefühle der ersten Lebenszeit sowie die erlittenen Enttäuschungen und Verwundungen, die zur Einkapselung führen können. Auch die Angst des Erwachsenen vor den eigenen «kindlichen» Gefühlen kann eine Abschnürung des inneren Kindes bewirken. Eine gewisse Enttäuschung und Hemmung der spontanen Gefühle und der inneren Bedürfnisse an der Erfahrung der Weltrealität ist unvermeidlich und heilsam für die Ausbildung eines starken Selbst. Etwas ganz anderes sind die Verletzungen und Traumatisierungen des inneren Kindes, die zur Zersplitterung und Abkapselung führen können. Sie bedeuten eine schwere Schädigung der menschlichen Entwicklung. Wenn man die Repräsentanz von außen stammender Normen im Sinne Freuds als Über-Ich bezeichnet, ist das Über-Ich der Feind des inneren Kindes. Aber dieses wird manchmal gerade als das höhere Ich des Menschen bezeichnet. Diese Unklarheit führt zum zweiten Begriff des inneren Kindes. Jederzeit ist eine Regression zu kindlichen Stadien der Seelenentwicklung möglich. Es ist nicht von vornherein gesagt, dass eine solche Regression negativ zu bewerten ist. Ein Wutanfall ist eine Regression zur Kindheit, aber auch ein Ausbruch spontaner Kreativität kann es sein. Sie führt zum Begriff des inneren Kindes als Quelle der schöpferischen Kräfte eines Menschen.
Über das zweite innere Kind können Dichter am besten Auskunft geben. Wer ist nicht, wenn er konfrontiert wird mit den unliebsamen Folgen des eigenen Tuns und Seins, geneigt zu sagen: «Eigentlich bin ich ganz anders, allein komme ich selten dazu.» (Ödön von Horváth) Ein seltsamer Zwiespalt charakterisiert den Menschen. Schön sagt es der spanische Dichter Juan Ramón Jiménez (1881–1958) in seinem bekannten Gedicht ‹Yo no soy yo›:
Ich bin nicht ich.
Ich bin jener,
der an meiner Seite geht, ohne dass ich ihn erblicke,
den ich oft besuche,
und den ich oft vergesse.
Jener, der ruhig schweigt, wenn ich spreche,
der sanftmütig verzeiht, wenn ich hasse,
der umherschweift, wo ich nicht bin,
der aufrecht bleiben wird, wenn ich sterbe.
Das verletzliche und das unverletzliche Ich
Wer geht mir so zur Seite? Ist es mein Schutzengel oder bin ich es selbst? Vielleicht muss ich sagen: Insofern ich mir dieses höhere Selbst zu eigen mache, wird der Engel, der es bis dahin trug, frei für andere Aufgaben. Das geistige Ich gehört der geistigen Welt an und bleibt immer darin. Daher ist es unverletzlich. Das empirische Ego steht in Opposition dazu. Was in der Seele dem eigentlichen Ich entspricht, ist das innere Kind. Es ist sehr verletzlich und kann leicht verschmutzt und zugemüllt werden, wie Jacques Lusseyran es beschreibt. Das geistige Selbst ist keineswegs ohne Beziehung zum irdischen Ich. Der Mensch mit seinem ganzen Leib kann sich sogar als sein Geschöpf fühlen. Es ist der eigentliche Gestalter und Inspirator seines Lebenslaufes. Von diesem Wesen gilt, dass es aufrecht bleiben wird, wenn ich sterbe und es die Früchte des einen Lebens zum nächsten herüberträgt.
In seinem Buch ‹Die Schwelle der geistigen Welt› schreibt Rudolf Steiner: «Dieses ‹andere Selbst› lebt in der Gesamtheit des Schicksals eines Menschenlebens. Es geht neben dem Selbst, das zwischen Geburt und Tod seine Bedingungen hat, einher und gestaltet das menschliche Leben mit allem, was Erfreuliches, Erhebendes, Schmerzliches in dasselbe einschlägt.» Es geht aber nicht nur neben dem Menschen her, sondern es wächst auch auf geheimnisvolle Weise innerhalb der menschlichen Seele als Keim eines künftigen Erdenlebens heran. Bei Rudolf Steiner heißt es, «dass diese Wesenheit innerhalb dieses Lebens zwischen Geburt und Tod zu dem übrigen Erleben sich so stellt wie der im Pflanzenwesen sich entwickelnde Keim zu der Gesamtheit der Pflanze, in welcher er sich entwickelt.» Unter besonderen Bedingungen kann es dem Menschen sichtbar werden. Dann geht die Blüte der Pflanze gleichsam auf. Im erwähnten Buch beschreibt Rudolf Steiner, wie dies geschieht: «Bilderhaft, wesenhaft, wie wenn es sich als Eigenwesen offenbaren wollte, taucht aus den Seelenfluten ein zweites Selbst auf, das dem Wesen, das man vorher als sein Selbst angesprochen hat, wie selbständig, übergeordnet erscheint. Es nimmt sich wie ein Inspirator dieses Selbst aus. Der Mensch fließt als dieses letztere Selbst zusammen mit dem inspirierenden, übergeordneten.»
Dieses Zusammenfließen kann den Tod bedeuten, aber auch das Aufrichten und Stärken des inneren Kindes. Heiner Müllers Gedicht Traumwald ist ein gutes Beispiel für den Zusammenfall beider Folgen. Den Dramatiker und Dichter Heiner Müller (1929–1995) sah man selten ohne Zigarrenstumpf zwischen den Lippen. Ende 1995 ist er am Speiseröhrenkrebs gestorben. Als er ein Jahr davor im Krankenhaus lag und starke Schmerzmittel vermeiden wollte, zwang er sich dazu, um den Schmerz zu bekämpfen, Gedichte in strenger Form zu schreiben. Obwohl man es vielleicht nicht sieht, ist das folgende Gedicht ein Sonett:
Traumwald
Heut nacht durchschritt ich einen Wald im Traum.
Er war voll Grauen. Nach dem Alphabet
Mit leeren Augen die kein Blick versteht
Standen die Tiere zwischen Baum und Baum
Vom Frost im Stein gehaun Aus dem Spalier
Der Fichten mir entgegen durch den Schnee
Trat klirrend träum ich seh ich was ich seh
Ein Kind in Rüstung Harnisch und Visier
Im Arm die Lanze Deren Spitze blinkt
Im Fichtendunkel das die Sonne trinkt.
Die letzte Tagesspur ein goldner Strich
Hinter dem Traumwald der zum Sterben winkt
Und in dem Lidschlag zwischen Stoß und Stich
Sieht mein Gesicht mich an: das Kind war ich.
Aber die Begegnung mit dem inneren Kind muss keineswegs tödlich sein. In dem Gedicht ‹Het kind en ik› von Martinus Nijhoff (1894–1953) verläuft sie ganz anders. In Übersetzung lautet es:
Das Kind und ich
Ich wollte einen Tag angeln gehen,
mein Gefühl war verzagt und dünn.
Ich machte zwischen den Wasserlilien
mit der Hand eine Wake im Grün.
Es stieg Licht auf von unten
aus dem schwarzen Spiegelgrund.
Ich sah einen Garten unbetreten
und ein Kind, das da stand.
Es stand an seinem Schreibtisch
Und schrieb auf einem Schieferstück.
Das Wort unter dem Griffel
War meins, erkannte ich beglückt.
Doch dann hat es geschrieben,
ohne Hast und ohne Scheu,
all was ich meines Lebens
noch je zu schreiben träum.
Und immer wenn ich eben
nickte, dass ich es wusst’,
ließ es das Wasser beben
und es ward ausgewischt.
Bezeichnend ist, dass der Garten, in dem das Kind steht, unbetreten ist: Der Ort, an dem sich das innere Kind befindet, ist unberührt von irdischer Vorstellung. Ruhig schreibt es alles hin, was der Dichter noch schreiben möchte: Es birgt die Zukunftskräfte eines Menschen in sich. Es schreibt «ohne Hast und ohne Scheu»: Das innere Kind wirkt nur, wenn es keine Angst und keine Eile hat, die für den Erwachsenen nicht selten durchaus vonnöten sind.
Dem Erwachsenen sagt Jiménez vielleicht deshalb:
Lauf’ nicht, geh’ langsam,
Du musst nur auf dich zugehen!
Geh’ langsam, lauf’ nicht,
denn das Kind deines Ich, das ewig
neugeborene,
kann dir nicht folgen!
Das zweite innere Kind ist das ewig neugeborene Kind des eigenen Ich.
Das kosmische Ich
Vom dritten Kind kann ich nur in Termini des esoterischen Christentums sprechen. Aber es geht alle Menschen an, genau wie die ersten zwei. Ohne religiöse Vorgaben wurde der Begriff des inneren Kindes entwickelt. Auch Buddhisten schrieben darüber. Es handelt sich um etwas Menschheitliches und nicht um das Eigentum einer bestimmten Religion oder gar Konfession. Nur, ohne die allgemeinen Begriffe der Geisteswissenschaft und besonders des Christentums kann ich über das dritte innere Kind nicht schreiben.
In der zweiten Strophe des von Rudolf Steiner gegebenen Grundsteinspruches heißt es, dass «Welten-Werde-Taten / Das eigne Ich / Dem Welten-Ich / Vereinen». Um dem Welten-Ich vereint werden zu können, muss das eigene Ich erst einmal da sein. Um die Geburt des eigenen Ich geht es beim zweiten inneren Kind. Um die Vereinigung des eigenen Ich mit dem Welten-Ich dreht sich der ‹Anthroposophische Seelenkalender›. Im August fragt sich das Ich: «Kann ich die Seele weiten, / Dass sie sich selbst verbindet / Empfangnem Welten-Keimesworte?» In der Weihe-Nacht heißt es dann: «Ich fühle wie entzaubert / Das Geisteskind im Seelenschoß.» Das Geisteskind im Seelenschoß ist nicht das Kind des eigenen Ich, sondern jenes des Welten-Ich. Es ist das dritte innere Kind. Aber die geistig getrennten Wesen sind im Menschen durchaus innig verbunden. Man könnte auch sagen, dass das eine Kind die Hülle zur Aufnahme des jeweils höheren bildet.
In der menschlichen Seele ist das innere Kind höchst verletzlich und sein Dasein gefährdet. Das erste kann sich abkapseln, um sich zu schützen; das zweite kann der Seele entschwinden; das dritte ist noch kaum da. Von dem Ich hat Jacques Lusseyran gesagt, dass es sich ernähre von den Bewegungen, die es selbst macht. Es kann die Bewegung des Aufhebens dessen, was gefallen ist, des Sammelns des Zerstreuten, vollziehen. Im Griechischen stammt von der Bezeichnung dieser Tätigkeit, zum Beispiel des Ährenlesens, das Wort Logos. Logoskräfte nähren das dritte Kind. Mit der Tätigkeit des Aufhebens nimmt die Seele den Logos in sich auf. Der Sternenhimmel kann es uns lehren. Der hellste Stern im Sternbild Jungfrau ist Spica, die Kornähre. Die Jungfrau hat die Ähre aufgenommen. Jetzt fragt sie gleichsam: «Kann ich die Seele weiten, / Dass sie sich selbst verbindet / Empfangnem Welten-Keimesworte?» Die Jungfrau ist die Logos-Gebärerin.
Lusseyran erlebte, wie Menschen, die sich über ihre äußere Erscheinung oder ihren sozialen Status definierten, im Konzentrationslager bald erkrankten und starben, während andere, die sich mit etwas Innerem identifizierten, auch starke Entbehrungen ertragen konnten. Viktor Frankl erfuhr Ähnliches und entwickelte die Logostherapie, um Menschen wieder mit dem Sinn ihres Lebens zu verbinden. «Der Seele ist Logos eigen, der sich selbst mehrt», sagte Heraklit. Und: «Der Seele Grenzen dürfte im Gehen wohl nicht ausfindig machen, wer jeden Weg abschreitet. So tiefen Logos hat sie.» Aber ohne Finsternisse erstarken die in der Seele verborgenen Kräfte der Unschuld und des Logos wohl kaum. Im erwähnten Aufsatz schreibt Mechtild Oltmann-Wendenburg: «Das Ausgesetztsein der Welt der Finsternis und des Bösen einerseits neben der Erscheinung des unschuldig schlafenden Kindes der ebenfalls unschuldig reinen Mutter, beide Bilder und wirkenden Tatsachen sind tief eingewoben in das Karma der Welt. Sie gehören zusammen wie Reinbleiben und Reifwerden im Mysteriendrama des werdenden Menschen.»
Was man in Ländern wie Irak oder Syrien sehen kann, ist finster. Was hier und in vielen anderen Ländern dieser Erde Menschen und Kindern angetan wird, ist unvorstellbar furchtbar. Jede Änderung fängt jedoch im Einzelnen an. Auch in der eigenen Seele erlebt man in sich bisweilen Finsternis, zum Beispiel, wenn man der Uneinigkeit mit sich selbst ins Auge sieht. Die Momente im Leben, in denen jemand sich eins mit sich weiß, sind besondere, beflügelnde Ausnahmen. Man kann die Erfahrung, seinem höheren Wesen zu entsprechen, als Oktaverlebnis bezeichnen. Das Erleben der Diskrepanz zwischen Sein und Wesen ist wie das Hören einer Dissonanz. Es kann wehtun. Aber man darf das als den Schmerz von Geburtswehen betrachten. Nur wer hineinschaut in den finsteren Abgrund, der sich zwischen Ich und Ich auftut, kann das innere Kind gebären. Das gilt für das zweite Kind. Das dritte kann erst geboren werden, wenn das eigene Ich dem Welten-Ich vereint wurde. Diese Vereinigung geht einher mit einem Sterben. Tod kann absolute Finsternis bedeuten. Aber aus dieser Finsternis kann Licht hervorgehen. Der Rosenkreuzerspruch ‹In Christo morimur› lautet im Grundstein: «In dem Christus wird Leben der Tod.» Denn dieser Tod führt zum Leben.
Als zuvor die Rede war vom «Abgrund, der sich zwischen Ich und Ich auftut», war der innere Abgrund im Einzelmenschen gemeint und die Diskrepanz im Sinne von Jiménez’ Gedicht ‹Ich bin nicht Ich›. Aber auch zwischen verschiedenen Menschen kann sich ein Abgrund auftun. «Die Hölle, das sind die anderen», sagte Sartre. Aber Hölle und Himmel haben dieselbe Tür. Erwacht man in der Begegnung am Geist eines anderen Menschen, wird ein Teil des eigenen Ich geboren, das man vorher noch nicht kannte. Der andere ging damit schwanger. Bei dem Schmerz, den der dunkle Abgrund zwischen sich liebenden Menschen verursacht, handelt es sich um Geburtswehen. Wenn man jemanden liebt, kann man ihm das eigene innere Kind anvertrauen. Gibt es einen größeren Liebesbeweis?
Zur Zeitenwende hat sich ein göttliches Wesen den Menschen anvertraut. Wird das innere Kind in der Seele, die außer den Wehen zunächst vielleicht wenig davon bemerkt, frei und dadurch wirksam, kann man sagen, es wird geboren. Wird das Kind geboren, ist Weihnachten.
Bilder von Aljoscha Safran Lukowsky (2 Jahre)