Covid-19-Impfung: Stand der Dinge

Der Verein Ärzte für individuelle Impfentscheidung hat Anfang Dezember ein Positionspapier zur Covid-19-Impfung herausgegeben, in dem der Stand der Dinge ganzheitlicher betrachtet wird.


Zunächst warnen die Verfasser davor, in der gegenwärtigen Covid-19-Pandemie einen möglichen Impfstoff zum zentralen Lösungsansatz zu machen, um die Ausbreitung des Virus einzudämmen, die Aufhebung der teilweise einschneidenden und fortdauernden Grundrechtseingriffe von der Verfügbarkeit eines solchen Impfstoffes abhängig und die Teilnahme an der Impfung zur Voraussetzung zu machen, um Grundrechte weiterhin ausüben zu können.

Bei den in Entwicklung befindlichen Covid-19-Impfstoffen werden neuartige Technologien verwendet, die tief in Steuerungs- und Regulationsvorgänge des menschlichen Körpers eingreifen und mit denen nur sehr wenige klinische Erfahrungen am Menschen vorliegen (mRNA-Impfstoffe, Virusvektor-Impfstoffe). Sorgfalt schließt eine besonders gründliche und längerfristige Beobachtungsphase ein, um unerwünschte Nebenwirkungen zuverlässig zu erfassen. Das trifft auf die aktuellen Impfstoffkandidaten nicht zu. Die derzeit laufenden Zulassungsstudien lassen zwar nach aktuellem Informationsstand auf eine gewisse Effektivität der geprüften Impfstoffkandidaten hoffen. Allerdings genügen diese Studien den Ansprüchen an einen seriösen Wirksamkeitsnachweis nach den Regeln der evidenzbasierten Medizin in keiner Hinsicht. Es sind keinerlei Aussagen darüber möglich, ob sich die Anzahl schwerer Verlaufsformen oder gar Todesfälle damit vermindern lässt. Ob durch das Auftreten von SARS-CoV2-Antikörpern – sei es nach durchlebter Infektion oder nach einer Impfung – die Ausbreitung von Covid-19 eingedämmt wird, ist derzeit wissenschaftlich nicht beurteilbar. Ein ‹Immunitätsausweis› wäre daher ohne jede Aussagekraft.

Die SARS-CoV2-Impfung kann daher allenfalls empfohlen werden, um Risikopatientinnen und -patienten individuell zu schützen. Eine allgemeine Impfempfehlung wäre nur zu verantworten, wenn geklärt ist, wie der bereits auf natürlichem Wege immunisierte Teil der Bevölkerung von der Impfung ausgenommen werden kann und ob Sicherheit und Wirksamkeit der Impfung ausreichend untersucht sind. Die Forderung nach einer Impfpflicht halten die Verfasser für unethisch, wie auch der Deutsche Ethikrat betont, denn sie bricht das Recht auf körperliche Unversehrtheit als verbrieftes Grundrecht.


Mehr: Positionspapier COVID-19

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