Mit dem interdisziplinären Kolloquium ‹Bühne heute› treffen sich seit Herbst 2015 ein Dutzend junge Kunst- und Kulturschaffende aus Deutschland und der Schweiz für eine regelmäßige Zusammenarbeit.
Seit Sommer 2020 hat sich das Kolloquium mit einer jährlichen einwöchigen Sommerresidenz zum künstlerischen Forschungskollektiv erweitert. Der Wunsch dabei war, die inhaltliche Auseinandersetzung mit Texten aus Anthroposophie und Philosophie zu vertiefen und Möglichkeiten der Zusammenarbeit über die eigene Disziplin hinweg auszuloten. Die Arbeitsweise ist forschend, experimentell, mit Schwerpunkt auf der Verknüpfung von sinnlicher Erfahrung der Ausdrucksformen und der Begriffsbildung. Rudolf Steiners ‹Die Schwelle der geistigen Welt› dient seit einigen Jahren als Instrument der Begriffsbildung und Auseinandersetzung mit Schwellenmomenten im Künstlerischen. Improvisation und das Aufgreifen und Wiederholen von künstlerischen Motiven bilden die Arbeitsweise während der Residenz. So begegnet die Eurythmistin der Tänzerin in der Improvisation zu einem Musikstück. Die Musikerin und die Malerin tauschen sich über Bilder aus, die während des Hörens entstehen. Improvisation und Gespräch werden experimentell vom Produzenten gefilmt und zu einem Film geschnitten. Ein Grafiker und ein Schauspieler arbeiten an einem Text, der wiederum durch die Eurythmistin interpretiert wird. Eine raumgreifende Installation entsteht aus dem Nichts und verschwindet wieder, während ein ‹Narr› die Gäste auf Entdeckungsreise durchs Haus führt. Es ist nun eine Dokumentation der Sommerresidenz 2020 erschienen, die gegen einen Unkostenbeitrag gerne zugeschickt wird.
Foto: Miriam Wahl
