Die Vermittlungsagentur Schindler & von der Gathen entstand vor drei Jahren auch für das Netzwerk anthroposophischer Unternehmen. Wir sprachen mit den Gründern.
Wie geht ihr vor?
Wir unterstützen Unternehmen, fähige Menschen für die entscheidenden Positionen zu finden. Menschen, die einerseits zum Wesen der Organisationen, aber auch fachlich passen. Zuerst besuchen wir die Unternehmen vor Ort, verbringen einen ‹Arbeitstag› dort, um den Geist und die Besonderheiten wahrzunehmen. Wir achten aber auch auf das Konkrete: Welche Stellen sind zu besetzen? Wie riecht der Pausenraum? Wie ist die Zuganbindung? Auf der anderen Seite melden sich ‹Aufgabensuchende› bei uns. Hier lauschen wir auf die individuelle Berufsbiografie. Ergänzend zum Vergangenen, achten wir auf das, was aus der Zukunft kommen will. In beiden Feldern leitet uns die Neugier für Entwicklung: Welcher Mensch und welches Unternehmen passen biografisch und vom ‹Spirit› her zusammen? Neben offenen Arbeitsstellen werden wir auch für Unternehmensnachfolgen beauftragt.
Wie viele Menschen und welche Unternehmen begleitet ihr aktuell?
Wir haben weit über hundert Gespräche geführt, wobei wir nur einen Teil davon in die Agentur aufnehmen. Von den etwa 20 Unternehmen, mit denen wir bisher zusammenarbeiten, waren ein paar Vermittlungen besonders erfreulich: Einen Waldorf-Papa konnten wir für die Nachfolge von Waldorfshop gewinnen, der als Amazonmanager Gewissensbisse hatte. Eine feinfühlige Künstlerin ist heute für die Produktentwicklung bei Stockmar zuständig. Ein Studierender der Cusanus-Hochschule fand über seine Masterarbeit bei Waschbär ein neues Wirkungsfeld.
Trägt sich euer Unternehmen finanziell?
Noch sind wir in der Start-up-Phase, aber langsam decken sich die Investitionen der letzten Jahre. Finanziell wollen wir nicht zu 100 Prozent von dieser Tätigkeit abhängig sein und arbeiten beide noch als Selbständige. Wir wollen nicht aus ökonomischem Druck vermitteln, sondern weil es beidseitig Sinn macht!