Klare Worte der biodynamischen Bewegung zu Gentechnik in der Biolandwirtschaft.
Im Parlament der Europäischen Union wird derzeit von den Umwelt- und Landwirtschaftskomitees über neue Gesetze bezüglich der Verwendung von Gentechnik in der EU-Landwirtschaft verhandelt und abgestimmt. Der erste Gesetzesentwurf, vorgelegt von der schwedischen Politikerin Jessica Polfjärd, sieht dabei vor, die aktuellen Bestimmungen in Zusammenhang mit Gentechnik im Bioanbau zu lockern. Auch die Biolandwirtschaft soll demnach Kategorie-1-Gentechnik verwenden dürfen, ohne als Konsequenz ihr Siegel zu verlieren. Außerdem soll es für Saatgutfirmen nicht mehr verpflichtend sein, gentechnisch veränderte Saaten als solche auszuweisen. Der veröffentlichte Entwurf wurde von der Biodynamic Federation Demeter International scharf kritisiert. Nur das strikte und allumfassende Verbot von Gentechnik in der ökologischen Landwirtschaft stelle sicher, dass Herstellerinnen und Hersteller selber entscheiden können, Lebensmittel ohne Gentechnik zu produzieren. Ohne einen klaren gesetzlichen Rahmen würden noch mehr Herausforderungen auf den gentechnikfreien Sektor zukommen, wie beispielsweise ein eingeschränktes Vertrauen von Konsumentinnen und Konsumenten in Bioerzeugnisse. Clara Behr, Vorsitzende der Öffentlichkeitsarbeit bei der Biodynamic Federation, betont die Wichtigkeit der Wahlfreiheit, ohne Gentechnik produzieren zu wollen. Für diese seien Nachvollziehbarkeit und Kennzeichnung essentiell. Da Landwirtschaft mit der Aussaat beginne, müsse gentechnisch verändertes Saatgut für Landwirtinnen und Landwirte unbedingt als solches erkennbar sein. Dies sei der einzig richtige Weg in die Zukunft, so Behr.
Quelle Demeter
Foto Lin Bautze