Schon dem Namen nach ist es ein typisches ‹Waldorfspielzeug›, das immer mehr Nachahmer findet: die Waldorfpuppe.
In der Kindertagesstätte Casa Waldorf, nahe Valencia (ES), finden regelmäßig eine Puppenwerkstatt und ein Verkauf statt, für die Sandra Chandía verantwortlich ist: «Wenn wir einem Kind eine Puppe anbieten, bieten wir ihm auch ein Bild des menschlichen Seins an. Die Puppe enthält das Weltbild des Menschen, das das Kind ohne Widerstand aufnimmt, in sein Sein einprägt, und die Puppe ist auch eine erste Tür, um den anderen und auch sich selbst wahrzunehmen.» Nicht die detailgetreue Abbildung eines Menschen, sondern die wesentlichen menschlichen Formen – zwei Punkte für die Augen, ein Strich für den Mund, eine einfache Gestalt – in einer Puppe darzustellen, lässt der Fantasie des Kindes Raum zur Entfaltung und regt seine Eigentätigkeit an. Für die Kleinsten ist noch weniger mehr: Das ‹Schlamperle› ist ein weiches Tuch mit zusammengebundenen Zipfeln und einer runden Kugel. Auch die eigene Handarbeit an einer Puppe ist bedeutend, so Sandra Chandía: «Eine Puppe zu machen, ist ein Geschenk der Wärme, für den, der sie macht, wie für den, der sie bekommt.»