Erstmals seit drei Jahren findet am Goetheanum wieder eine ‹normale› Jahreskonferenz mit eingegliederter Generalversammlung der Anthroposophischen Gesellschaft statt.
Für diejenigen Mitglieder und Interessierten, die nicht anreisen können, wird eine virtuelle Teilnahme an der Generalversammlung ermöglicht. Welche Entwicklungen ergeben sich für die Anthroposophische Gesellschaft aus den Herausforderungen der Pandemie? Diese Frage stellen die Vorstandsmitglieder Constanza Kaliks, Justus Wittich, Matthias Girke und Ueli Hurter ins Zentrum des Treffens. Das Einladungsschreiben nennt drei Perspektiven: «Wir brauchen ein globales Bewusstsein und die so dringende Hilfestellung in vielen Notsituationen weltweit, eine gelebte Geschwisterlichkeit. Welchen Beitrag können wir hier als Anthroposophische Gesellschaft leisten? Nach den Zeiten der Isolation und Autonomisierung geht es um eine Kultur der Begegnung, des ‹Erwachens am Geistig-Seelischen des anderen Menschen›, um Integrationskräfte zu stärken und Desintegration in vielen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens zu überwinden. Schließlich mahnt uns die ökologische Krise zu einem geisteswissenschaftlichen Verständnis von Erde und Mensch, einem spirituellen Verständnis ihrer Lebenssphäre, aber auch des Kosmos.»
Solche Ideale, die den Himmel auf die Erde holen wollen, um ein großes Wort zu wählen, haben gemäß Rudolf Steiner auch ihren Inhalt und ihr Feuer aus dem Himmel. Es sei, so beschreibt er, die Arbeit der Engel, die diese Zukunftsbilder in die Seele empfänglicher Menschen senken würden. So praktisch diese Ideen deshalb auch sein mögen und sollen, so spirituell ist der Boden, auf dem sie sich entfalten. Um diese Entfaltung geht es an der Jahreskonferenz.
Bild: Stühle im Grossen Saal des Goetheanum. Foto: Nicolas Coulomb