Nach der Nichtbestätigung zweier Mitglieder des Vorstands am Goetheanum hat die Goetheanum-Leitung alle Aufgaben im Haus neu verteilt und sich für eine flachere Hierarchie entschieden. Die Idee der Freien Hochschule für Geisteswissenschaft und die Arbeit des Betriebs werden verstärkt aufeinander bezogen.
Kern des Goetheanum ist die Hochschule mit elf Fachsektionen. Neu wird die Tätigkeit der in ihrem Dienst stehenden Betriebsabteilungen – beispielsweise Empfang, Veranstaltungskoordination, Hausdienst und Gärtnerei – jeweils einer Fachsektion zugeordnet. Dadurch soll die Idee dieser Hochschule bis in die Umsetzung vor Ort wirksam sein und die Erfahrungen sollen im Betrieb als Ertrag der Hochschule zur Verfügung stehen. Gleichzeitig sollen Hierarchien abgeflacht, mehr Eigenverantwortung und Selbstführung ermöglicht und der Zusammenhang des Einzelnen zum Ganzen ausgebaut werden. Die Goetheanum-Leitung hat Rebekka Frischknecht (aus der Mitarbeiterschaft), Stefan Hasler (Goetheanum-Leitung) und Justus Wittich (Vorstand) mit der Betriebsleitung für das Haus beauftragt.
Justus Wittich lud die Mitarbeitenden ein, sich auf diese Umwandlung einzulassen. «Das ist ein Prozess, der etwas Zeit braucht. Wir werden auch immer wieder scheitern. Aber das ist nicht schlimm – auch dann machen wir weiter.»
Die Betreuung der Angelegenheiten der Ersten Klasse der Hochschule übernimmt Claus-Peter Röh, der für die Pädagogische Sektion mitverantwortlich bleibt. Er arbeitet mit Joan Sleigh für die Englisch sprechenden Mitglieder und mit Constanza Kaliks für die Spanisch oder Portugiesisch sprechenden Mitglieder zusammen. Die Koppelung der Leitung der Allgemeinen Anthroposophischen Sektion an die Vorstände wird aufgelöst. Justus Wittich soll – unter anderem mit Florian Osswald und René Becker – innerhalb von einem Jahr eine neue Leitung für die Allgemeine Anthroposophische Sektion einrichten. Joan Sleigh ist in dieser Übergangszeit Ansprechpartnerin dieser Sektion.
Der Vorstand trägt weiterhin Sorge für die Allgemeine Anthroposophische Gesellschaft und damit auch für die Durchführung der Generalversammlungen und das Berichts- und Nachrichtenwesen des Goetheanum.
Paul Mackay und Bodo von Plato sind nicht mehr Mitglieder der Goetheanum-Leitung, stehen aber beratend zur Verfügung: Paul Mackay als emeritiertes Vorstandsmitglied und für besondere Projekte; Bodo von Plato im Zusammenhang von Studium und Weiterbildung am Goetheanum.
Auf dem Bild: Goetheanum-Leitung nach der Klausur am 11. und 12. Juni 2018. Foto: Sebastian Jüngel