Seit 2012 beschäftigt sich die Reihe ‹Ästhetik der religiösen Begegnung› an der Humboldt-Universität mit dem Phänomen und Geheimnis menschlicher Wahrnehmung im Hinblick auf das Religiöse. Dieses Jahr ist das Herzdenken Thema.
Das sinnliche Denken ist das uns seit Jahrtausenden vertraute Verstandesdenken, das auf den Sinneswahrnehmungen basiert und von ihnen abhängig ist; somit ist es sinnlich gebunden, endlich und relativ. Das Herz-Denken dagegen funktioniert unabhängig von unseren Sinnesorganen und unseren sinnlichen Wahrnehmungen. Seine Tätigkeit transzendiert das sinnliche Alltagsbewusstsein. Seine Weite wird uns im Schlaf und in höheren Bewusstseinszuständen wie tiefer Meditation zuteil. Mit Blick auf die Tatsache, dass in solchen Bewusstseinszuständen der denkende Kopf – salopp gesprochen – ausgeschaltet wird, das Herz aber tätig bleibt, hat Rudolf Steiner dieses andere Denken wie gesagt als Herz-Denken und auch sinnlichkeitsfrei, übersinnlich und überlogisch bezeichnet. Workshops und Vorträge mit Olaf Koob, Andreas Neider und Michaela Glöckler sowie Kunstmomente werden zwischen dem 7. und dem 30. Juni in der Theologischen Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin in Zusammenarbeit mit Kunstplanbau, der Stiftung St. Matthäus, der Evangelischen Versöhnungsgemeinde Berlin und der Christengemeinschaft Berlin angeboten.
www.hu-berlin.de, www.kunstplanbau.com
Bild: Giotto di Bondone, Caritas