Sind wir immer in Gefahr? Sollen wir die Sicherheit ständig verstärken? Oder ist die Gefahr nur ein vorübergehender Zustand? Wie wird Gefahr evaluiert? Ab wann müssen Maßnahmen ergriffen werden?
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5. August 2022
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Louis Defèche hat Psychologie (Nancy) und Sprachgestaltung (Goetheanum) studiert. Nach mehreren Jahren in der Kunstbranche hat sich seine Tätigkeit auf Übersetzung, Redaktion und Projektmanagement verlagert. Seit mehreren Jahren interessiert er sich insbesondere für die Spiritualität in der Moderne, die Beziehung zwischen Mensch und Technik und arbeitet vor allem an der Geschichte, der Idee und dem Schulungsweg der Anthroposophie.
Ich sitze im Konzert und höre die Musik. Ich erlebe sie in mir. Ich bin berührt, obwohl keine besonderen physischen Partikel zu mir kommen, sondern nur Wellen, die sich in der Luft verbreiten.
«Politik erscheint mir wie ein düsterer Witz», schrieb die Philosophin Simone Weil. Politik bietet nicht selten ein trauriges Spektakel: Menschen, die sich gegenseitig nicht zuhören wollen, sondern aufeinander losbrüllen, Lüge, Diffamierung, Machtspiele und Korruption.
Wir haben gelernt, objektiv zu denken. Die Welt wurde zum Objekt, dem wir gegenüberstehen. Unsere eigenen Wünsche, Gefühle, Ängste und Hoffnungen sollten beiseitegelassen werden.
Was sich im 20. Jahrhundert kundgetan hatte, wird im 21. Jahrhundert zur Wirklichkeit. Nationen werden zunehmend zu einer Weltorganisation, Territorien zu einer einzigen Erde, und Völker und Religionen zu einer einzigen Menschheit.
Die Frage ist nicht, ob es zu einem Krieg zwischen dem Iran und den USA kommen wird. Denn dieser Krieg hat schon begonnen, als die amerikanische Regierung 2018 aus dem Joint Comprehensive Plan of Action (JCPOA) ausgestiegen ist.
«Und so kann auch das, was ich sage oder was ich schreibe und geschrieben habe aus der Geisteswissenschaft heraus, von jedem denkenden Menschen nachgeprüft werden.
Einmal besuchte ich in Südfrankreich den einflussreichen Bauern und Schriftsteller Pierre Rabhi, der sich für eine ökologische Landwirtschaft und ein spirituelles Verständnis des Lebens einsetzt. Sein Motto: Wir müssen lernen, nicht nur Quantitäten, sondern auch Qualitäten wahrzunehmen.
Ob bei den ‹Gelbwesten›, die für andere soziale Verhältnisse kämpfen, oder bei den Demonstrationen ‹Fridays For Future›, die auf ökologische Aufgaben hinweisen, immer geht es darum, das Bewusstsein in der Gesellschaft zu steigern.
Dass der materialistische Reduktionismus wissenschaftlich unhaltbar ist, muss nicht mehr nachgewiesen werden. Wie es zum Beispiel der Nobelpreisträger Robert B. Laughlin erklärt, müssen noch andere Gesetze – die sogenannte ‹Emergenz› oder Selbstorganisationsprinzipien – angenommen werden, die die Welt gestalten.
«Nicht das Verfügen über Dinge, sondern das in Resonanz Treten mit ihnen, sie durch eigenes Vermögen – Selbstwirksamkeit – zu einer Antwort zu bringen und auf diese Antwort wiederum einzugehen, ist der Grundmodus lebendigen menschlichen Daseins.»
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