Aus der ägyptischen Wüste

Mit der Vision, nachhaltige Entwicklung in den Bereichen Wirtschaft, Ökologie, Gesellschaft und Kultur zu fördern, gründete Ibrahim Abouleish 1977 in der ägyptischen Wüste die Sekem-Initiative. Der Anbau und die Verarbeitung von Heilkräutern sind seither ein wichtiger Teil der täglichen Arbeit.


Bild: Sekem

«Einen so hohen Bedarf an Heilkräutern gab es in Ägypten noch nie», berichtet Saber Hendawy, der seit 1989 den Heilkräuteranbau von Sekem betreut. «Das ist auf die Coronapandemie zurückzuführen – plötzlich wird den Menschen bewusst, wie wichtig es ist, das Immunsystem auf natürliche Weise zu stärken.» Für Sekem hat alles 1977 mit dem Anbau von Heilkräutern begonnen. Gründer Ibrahim Abouleish war Pharmazeut und hatte die Vision, die Wüste mit Kräutern zu begrünen. Die Pflanzen mit der heilenden Wirkung wollte er zu Arzneitees und natürlichen Medikamenten weiterverarbeiten, um der ägyptischen Bevölkerung eine Alternative zu den auf dem Markt erhältlichen Massen an chemisch-synthetischen Arznei- und Nahrungsergänzungsmitteln zu bieten. Über 40 Jahre später erblühen auf vielen Hektar ehemaligem Wüstenland Calendula, Kamille, Artemisia und ihresgleichen – es gibt kaum eine Heilpflanze, die Sekem selbst oder in Zusammenarbeit mit Vertragsbauern im ganzen Land nicht anbaut. Beinahe jede Apotheke in Ägypten bietet Sekem-Heilkräutertees an. Auch im Ausland sind die unter biologisch-dynamischen Richtlinien angebauten Heilkräuter der Sekem-Initiative mittlerweile beliebt und gefragt – als Rohware getrocknet oder auch weiterverarbeitet als ätherische Öle. Saber Hendawy hat als erfahrener Experte für Landwirtschaft einen bedeutenden Beitrag zu Entwicklung, Forschung und Anbau der Heilkräuter in Ägypten geleistet: «Wir haben mittlerweile über 500 Pflanzenarten in unserer Saatgutbank und über 660 Arten im Sekem-Herbarium konserviert», erklärt er und freut sich, dass durch den steigenden Bedarf immer mehr Bauern im Land auf den ökologischen und insbesondere auf den Demeter-Anbau von Heilkräutern umsteigen.


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