Nathaniel Williams sprach in seinem Video über die Bedeutung von Musik und Kreativität für die Friedensarbeit. Er berichtete über das Forum an der Goetheanum-Weltkonferenz zum Frieden.
Friedrich Glasl, der Konfliktforscher, sprach dort über den Sinn von Boykotten und Sanktionen. Dieser Weg entspringe der Logik des Krieges. Die Logik des Friedens fordere Gesprächsangebote ohne wirtschaftlichen Druck. Dem widersprach jemand aus Südafrika, wo durch wirtschaftlichen Druck das Ende der Apartheid erreicht worden sei. Das sei auch seine Erfahrung in den USA gewesen, so Nathaniel Williams, wo Boykotte und gewaltfreier Widerstand in der Bürgerrechtsbewegung wichtig gewesen seien. Er zitierte William F. Pepper in ‹Die Hinrichtung des Martin Luther King›, wonach eine politische Revolution nicht genüge, sie müsse Teil einer wirtschaftlichen und kulturellen Revolution sein, die den Kern des Menschen und der Lebensqualität ergreift. Mit Martin Luther Kings Worten, dass es um eine geistige und kulturelle Neubewertung gehe, die das scheinbar Mächtige und Reale als unwirklich entlarve, zeigte Williams, dass die Idee einer spirituellen, kulturellen Transformation in der Bürgerrechtsbewegung verankert ist. Man sollte, wie es Martin Luther King aus der Odyssee referiert, sich nicht mit Wachs die Ohren verschließen, um nicht von den Sirenen verführt zu werden, sondern man solle wie schließlich Odysseus, Orpheus an Bord holen, um mit dem schöneren Gesang nicht länger von den Sirenen verführt zu werden.
‹Musik, Boykott und Frieden›, Podcast und Video von Nathaniel Williams am 20. Oktober 2023 auf goetheanum.tv
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