WHO publiziert Ausbildungsstandards für Anthroposophische Medizin. Damit ist die WHO-Dokumentation für diese Medizin online verfügbar.
Seit 2014 hat die WHO das Ziel, Ansätze der traditionellen, komplementären und integrativen Medizin weltweit in Gesundheitssysteme zu integrieren. Nach Ayurveda und Traditioneller Chinesischer Medizin hat die WHO nun erstmals weltweit gültige Ausbildungsstandards für die Anthroposophische Medizin publiziert.
Die WHO verfolgt das Ziel der Qualitätssicherung traditioneller, komplementärer und integrativer Medizin. Dementsprechend wurden seit 2017 die Ausbildungsstandards für Anthroposophische Medizin gemäß WHO-Kriterien in einem strengen internationalen Peer-Review-Verfahren begutachtet. «An dieser Darstellung können sich politische Entscheidungsträger, Mitarbeitende im Gesundheitswesen und Ausbildungseinrichtungen orientieren», erklärt Dr. Kim Sungchol, Leiter der WHO-Abteilung für traditionelle, komplementäre und integrative Medizin, im jetzt veröffentlichten Dokument ‹WHO Benchmarks for Training in Anthroposophic Medicine›.
«Die WHO-Ausbildungsstandards stehen ganz im Einklang mit den in der Anthroposophischen Medizin heute gültigen Ausbildungsrichtlinien», sagt Dr. Matthias Girke, Leiter der Medizinischen Sektion am Goetheanum. Weil Anthroposophische Medizin interdisziplinär ist, gelten diese für Ärztinnen und Ärzte, Pflegende, Therapeutinnen und Therapeuten, Pharmazeutinnen und Pharmazeuten sowie andere Gesundheitsberufe. Im WHO-Dokument werden darüber hinaus alle zentralen Fachbegriffe der Anthroposophischen Medizin erläutert.
«Dies ist ein wichtiger Schritt, Anthroposophische Medizin in nationale Gesundheitssysteme zu integrieren», erklärt Dr. Thomas Breitkreuz, Präsident der Internationalen Vereinigung Anthroposophischer Ärztegesellschaften (IVAA). «Wir begrüßen diese WHO-Standards und sind bereit, mit jeder nationalen Gesundheitsbehörde zusammenzuarbeiten, um sie in den Aus- und Weiterbildungsordnungen für Gesundheitsberufe zu berücksichtigen.»
Online-Launch-Symposium
12. April 2023, 14 Uhr, veranstaltet von der Internationalen Vereinigung Anthroposophischer Ärztegesellschaften, der Medizinischen Sektion am Goetheanum und dem Dachverband Anthroposophische Medizin in Deutschland
Titelbild Onkologin Marion Debus mit dem Team. Foto: Medizinischer Sektion am Goetheanum