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Alma humana! Menschenseele!

Während 32 Nationen sich in Russland dank Fußball leidenschaftlich begegneten, setzte die Tagung ‹Alma humana› am Goetheanum ein Zeichen für eine Begegnungskunst der Kulturen, die die seelische Dimension mit Zartheit pflegt und auf einer energischen Erkenntnis des Geistes basiert.


Die 380 Teilnehmenden kamen aus Chile, Argentinien, Uruguay, Brasilien, Peru, Kolumbien, Venezuela, Mexiko, Kanada, Portugal, Spanien, Frankreich, Großbritannien, Belgien, Deutschland, Schweiz, Italien, Österreich, Ungarn, Polen, Rumänien, Singapur und Australien. Ihr Ziel war, sich gemeinsam über den Beitrag der romanischen Sprachen am Weltfrieden auszutauschen. Mit den dichten Impulsbeiträgen und den reichen Aufführungen von Musik, Eurythmie und Poesie wurde die Selbstverständlichkeit der jeweils eigenen Muttersprache und Kultur hinterfragt und in einen größeren Zusammenhang gebracht. Was trägt die wallonische Sprache eigentlich in sich? Wie lässt sich Verdis Leben verstehen als Beitrag zur Weltkultur? Was sagen mir die Laute der rumänischen Sprache, denen ich, ohne sie zu verstehen, durch eine Gedichtrezitation begegne? Die Sehnsucht, den anderen zu begegnen, ohne sich selbst zu verlieren, ist ein tiefer Impuls der Bewusstseinsseele. Vielleicht war die bewusste Begegnung mit der eigenen und anderen Sprachen und Kulturräumen selbst in diesem Sinn ein Beitrag zum Frieden mit sich selbst und in der Welt. In der Tat, kann Frieden ohne Prozess der Selbsterkenntnis überhaupt stattfinden? Nicht zuletzt war das Aufleben der Qualitäten der romanischen Sprachen und Kulturen für ein paar Tage am Goetheanum begeisternd. Für den Ort und seine Einbindung in die ganze Welt haben sich gleichsam neue Möglichkeiten eröffnet.Es ist zu hoffen, dass diese Initiative, die von den Landesvertreter, Generalsekretären und auch Vorstandsmitglieder dieser Länder und der Allgemeinen Anthroposophischen Sektion am Goetheanum getragen wurde, in den nächsten Jahren weitere konkrete Früchte tragen wird.

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