Der Lockdown mit Homeschooling und Homeoffice überfordert allzu leicht. Das Goetheanum bietet an jedem Tag im Februar online praktische Anregungen zur Förderung von Kreativität und Autonomie. Dabei stehen der Dialog mit anderen und Selbstaktivierung im Vordergrund.
Als ob die äußeren Vorgaben an sich nicht schon genügten – die andauernden Eingriffe in den privaten und beruflichen Alltag führen früher oder später zu einer Überforderung. «Das ist der Moment, an dem Orientierung gesucht wird: Wie ist die ‹Grammatik› meiner Familie? Was will meine Chefin? Und wo ist bei all dem in mir ein Ort, wo ich bei mir bin und neue Kraft schöpfen kann?», so beschreibt Edda Nehmiz die aktuellen Herausforderungen. Dass man diesen nicht nur ausgesetzt sein muss, sondern ihnen gegenüber auch ein konstruktiver Umgang gefunden werden kann, ist Anliegen des Kollegiums von Studium und Weiterbildung am Goetheanum. «Wir wollen einen Ort schaffen, an dem man ‹außerhalb› des Lebens mit Familie, Beruf und gesellschaftlichen Anforderungen etwas Eigenes entwickelt», so Edda Nehmiz weiter.
«Anthroposophie ist ein Weg, an der Sphäre des Lebendigen teilzuhaben. Die schöpferische Tätigkeit des Denkens und das Mitwirken am Leben gestalten die Wirklichkeit – sie geschieht nicht einfach von außen», fasst Constanza Kaliks den Ansatz des Angebots ‹Beyond the Third› zusammen. «Dabei lernen wir in Übungen, Sicherheit im Umgang mit dem Unbekannten zu finden.»
Zusätzlich zu inhaltlichen Anregungen und Austausch ist die eigene künstlerische Tätigkeit ein Schlüssel. Kunst bedeutet dabei nicht, Bildungswissen oder Schönes aufzunehmen; sondern selbst bei begrenztem Handlungsspielraum die Seele in Bewegung zu bringen – zu dem Zeitpunkt, der in die Lebenssituation passt.