Biodynamische Landwirtschaft wird durch Begeisterung und Erfindungsgeist in Südamerika befruchtet, das hat man durch den bewegenden Beitrag von René Piamonte vor dem vollen Großen Saal des Goetheanum spüren können. Wie sollte man mit den Präparaten umgehen, die während der Wintermonate unter der Erde ruhen müssen, wenn man auf der Äquatorlinie steht und Winter und Sommer nur durch ein paar Kilometer getrennt sind? «In Ecuador werden 400 bis 500 Hörner für sechs Monate nördlich der Äquatorlinie begraben, um gleich danach für weitere sechs Monate südlich der Linie vergraben zu werden.» Weiter schuldet man Bauern aus Chile die Erfindung der Casita biodinámica (Biodynamisches Häuschen), wo die Präparate in respektvoller und kunstvoller Art auf den Betrieben gelagert werden. Die biodynamische Bewegung in Südamerika, die ihren Anfang in den 1980er-Jahren fand, als junge, im Emerson College ausgebildete Menschen nach Brasilien kamen, zählt heute 300 Betriebe, auf denen 7000 Familien arbeiten.
Bild: Heinrich J. Heer/Landwirtschaftliche Sektion am Goetheanum