Bei der Jahrestagung der Anthroposophischen Gesellschaft in der Schweiz vom 16. bis 18. Februar spricht Johannes Greiner zum Thema ‹Von den ägyptischen Tempeln zum zweiten Goetheanum›. Zunächst überraschend, ist dies im Zusammenhang mit der Kulturtagung ‹Der Atem Ägyptens›, dem Buch ‹Lotus und Papyrus› von Bruno Sandkühler und der Ausstellung ‹Scanning Sethos› im Antikenmuseum Basel mit der Rekonstruktion von Räumen aus der Grabkammer von Sethos I. plausibel. Erinnern nicht Elemente des Foyers vor dem Grundsteinsaal an eine altägyptische Grabkammer? Waren diese reich mit symbolhaften Hieroglyphen ausgemalt (gleichsam ein Buch in Stein), erscheinen – abgesehen von der Decke im Großen Saal mit imaginativen Bildmotiven – im Goetheanum die spirituellen Inhalte vor allem durch das gesprochene Wort in den Zeitkünsten, im Vortrag und im Gespräch. Ist das Ausdruck dafür, dass es nicht um das Festhalten einer Form für die Ewigkeit geht, sondern um das stets neue Entstehen und Vergehenlassen, worin sich altägyptische Spiritualität und das Geschehen im zweiten Goetheanum wiederum berühren?