28 Bilder von Ortwin Pennemann (1924–2012), 1. Juni bis 5. Juli 2020, Foyer Goetheanum.
Er wurde am 11. Mai 1924 in der Lüneburger Heide als ältester Sohn geboren. Schon früh fühlte er sich zur Malerei hingezogen. Ab 1946 studierte er in Düsseldorf und München Malerei. Er lernte den Hildesheimer Maler Eberhard Wallmann kennen und durch ihn auch die Anthroposophie. So besuchte er nach seinem Kunststudium das Lehrerseminar in Stuttgart und unterrichtete von 1950 bis 1987 an der Freien Waldorfschule in Benefeld. Ab 1962 nahm er an vielen Künstlertagungen teil und entwickelte gemeinsam mit seinem Freund Felix Goll (1909–1977) eine Technik der Aquarelllasur auf Leinwand, basierend auf Rudolf Steiners Farbenlehre. Diese Technik des Verdichtens von Farbschichten und die dadurch erzielte Auflichtung sind die große Besonderheit seines Schaffens. Seine malerischen Motive fand er in der intensiven Auseinandersetzung mit der Anthroposophie. Neben seiner regen Unterrichtstätigkeit entfaltete er kontinuierlich seine künstlerische Tätigkeit und zeigte seine Werke an zahlreichen Ausstellungen im In- und Ausland. Ortwin Pennemann starb am 2. Oktober 2012 in Bad Fallingbostel.
Die Bilderauswahl aus dem künstlerischen Schaffen von Ortwin Pennemann zeigt einen Bezug zum aktuellen Zeitgeschehen. In der Vorosterzeit konnte man im Zusammenhang mit dem Passionsgeschehen eine gewisse Dunkelheit erleben. Durch den Ausbruch der Coronapandemie waren viele auf sich selbst zurückgeworfen, erlebten ihre eigenen Abgründe und wurden mit der Endlichkeit und dem Tod konfrontiert. Das Leben am Abgrund und das darin aufkeimende Licht werden in den Werken von Ortwin Pennemann stark erlebbar. So kann sein ausdrucksvoller Umgang mit Farbe und Form als ein Durchgang durch die Dunkelheit hin zum Licht werden.
Die Ausstellung ist eine Zusammenarbeit der Sektion für Bildende Künste und der Stiftung Trigon.
Titelbild: Ausschnitt von ‹Keim der neuen Erde›, Ortwin Pennemann